Ökonom: Goldpreis wird in den nächsten Monaten robust bleiben
Als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten gilt Gold. Im Mittwochs-Handel in den USA durchbrach der beliebte Rohstoff zwischenzeitlich die Marke von 1.500 US-Dollar - so hoch stand das Edelmetall seit 2013 nicht mehr. Die Stärke, die Gold gerade zeigt, dürfte auch die nächsten Monate noch anhalten, meint ein Ökonom.
• Gold steht momentan ziemlich hoch
• Der Rohstoff profitiert von "prekärer" Situation der Welt
• Gold setzt sich von anderen Edelmetallen wie Silber oder Platin ab
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Howie Lee, Ökonom bei der Oversea-Chinese Banking Corporation (OCBC), ist sich sicher, dass Gold auch das nächste Jahr über noch sehr stark bleiben wird und als gute Anlagealternative für risikoscheue Investoren ins Portfolio gehört. Grund dafür: Die geopolitische Lage, die derzeit von so vielen Krisen geprägt ist wie lange nicht mehr.
Risiken führen zu höchstem Stand seit 2013
"Die Welt ist momentan in einem prekären Zustand und Gold wird von dieser Situation profitieren", erklärte der Ökonom gegenüber CNBC. In der Vergangenheit hat sich immer wieder gezeigt, dass Anleger in unsicheren Zeiten verstärkt in Gold investieren. Durch seine Eigenschaft, einen realen Gegenwert zu besitzen, investieren viele bei Unsicherheiten lieber in das Edelmetall, das sie auch im Falle eines Crashs noch greifbar besitzen.
Die verschiedenen Risiken, die aktuell bestünden, seien der Grund dafür, warum Gold nun das erste Mal wieder höhere Preise erreichte als zuletzt vor sechs Jahren, glaubt Lee. Viele Investoren würden ihre Portfolios nun krisensicher machen und die Goldanteile aufstocken.
Neue US-Strafzölle gegen China besonders kritisch
Einen "perfekten Mix von Zutaten im Schmelztiegel" der Weltpolitik, sieht Lee. "Wir haben niedrige Zinsen, einen schwächelnden Dollar, wir haben Handelsspannungen, wir haben geopolitische Spannungen am Persischen Golf", führt der Wirtschaftler die Risiken genauer aus.
Viele Investoren haben infolge der geopolitischen Spannungen Angst davor, dass ihre Investments an Wert verlieren könnten. Lee bewertet vor allem die neu angekündigten US-Strafzölle auf chinesische Importe im Wert von 300 Millionen US-Dollar ab dem 1. September als kritisch für die Wirtschaft. Da unter die Waren, die ab dann von den Strafzöllen betroffen sein werden, viele Produkte fielen, die direkte Konsumgüter seien, seien die neuen Zölle "besonders schädlich" für die Weltwirtschaft.
Silber und Platin nicht hoch im Kurs
Die Konflikte, die derzeit weltweit herrschen, scheinen kein Ende zu nehmen. Deshalb könnte das Edelmetall Gold auch noch in den nächsten zwölf Monaten stark bleiben. Anderen Rohstoffen, wie Silber oder Platin, sagt Lee hingegen keine so schillernde nahe Zukunft voraus: "Gold wird sich gegen alle anderen Edelmetalle durchsetzen, wegen seiner Eigenschaft als Absicherung".
Lee ist nicht der einzige Ökonom, der davon ausgeht, dass der Goldpreis auch in der nächsten Zeit stabil bleiben wird. Allerdings raten viele andere Wirtschaftsexperten eher davon ab, in dieser Situation Gold zuzukaufen. So riet beispielsweise ein Stratege von Wells Fargo vor einigen Wochen, als Gold noch bei unter 1.300 US-Dollar stand, Gold nicht zu solch einem hohen Preis zu kaufen, da er nicht davon ausgeht, dass die Gewinne gehalten werden können. Der Einstieg zu Höchstpreisen sollte gut durchdacht sein. Auch sollten sich Anleger klarmachen, dass bei Gold im Gegensatz zu anderen Assets wie Aktien, keine Dividenden oder Ähnliches ausgeschüttet werden. Zum Werterhalt in Krisenzeiten und zum Sich-sicher-Fühlen könnte Gold für einige in seiner Eigenschaft als "sicherer Hafen" aber bestimmt eine passende Option sein.
Redaktion finanzen.net
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