Fondsmanager von Amundi: Darum sollten Anleger jetzt in Gold investieren
Dank einer steigenden Nachfrage befindet sich der Goldpreis seit November auf Erholungskurs. Ein Fondsmanager glaubt, dass nun der richtige Zeitpunkt ist, um in das gelbe Edelmetall zu investieren - nicht nur weil der Kurs steigen könnte.
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Zahlreiche Investoren schätzen Gold in Krisenzeiten als sicheren Hafen. Dazu gehört auch Alfred Grusch, der mit Verweis auf politische Unsicherheiten, Gewinnwarnungen von Unternehmen sowie die eingetrübte Verbraucherlaune erklärt: "Je besser die Konjunktur und je höher der Realzins, desto weniger Gold brauchen Anleger im Depot und umgekehrt". Die Begründung lieferte Grusch, der den Amundi Gold Stock verwaltet, auch gleich mit: "Gold korreliert kaum mit den gängigen Anlageklassen - das ist ein großer Vorteil, vor allem wenn die Börsen auf Talfahrt gehen". Die derzeitige Dollarstärke tue für Anleger im Euroraum ihr Übriges.
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Gold als Inflationsschutz
Darüber hinaus sieht der Fondsmanager noch ein weiteres wichtiges Kaufargument für Gold: Es sei ein "nicht verzinster" Wertspeicher, mit dem sich bei stabilen oder steigenden Goldpreisen der schleichende Verlust der Kaufkraft auffangen lasse.
Das ist interessant für Anleger, denn Grusch glaubt, dass die Inflation in der Eurozone im Jahr 2019 noch weiter klettern könnte, nachdem sie bereits in 2018 einen Sprung auf gut zwei Prozent hinlegte. Dabei sei zu beachten, dass Anleger, die in Euro bilanzieren, bei den realen Zinsen weiterhin keine großen Sprünge erwarten können, warnt Grusch weiter. In diesem Zusammenhang dürfte davon auszugehen sein, dass die Europäische Zentralbank, kurz EZB, erst in der zweiten Jahreshälfte 2019 an der Zinsschraube drehen werde, so der Fondsmanager weiter.
"Die Entwertung des Vermögens, das in traditionellen Anlageformen wie Sparguthaben oder Staatsanleihen steckt, ist daher eine reale Gefahr", erklärt Grusch: "Die Diversifikation mit Gold kann helfen, dieses Risiko zu reduzieren und Kapital zu schützen."
Kommt Zinswende im Herbst?
Derzeit steht der Leitzins auf rekordtiefen null Prozent. Allerdings könnte aktuellen EZB-Daten zufolge eine avisierte Leitzinswende im Herbst erschwert werden. Fallende Energiepreise haben die Inflation in der Eurozone zuletzt deutlich unter Druck gesetzt und die Teuerungsrate auf 1,6 Prozent fallen lassen, während Volkswirte einen Wert in Höhe von 1,8 Prozent in Aussicht gestellt hatten. Als für die Konjunktur ideal bewertet die Zentralbank einen Wert "unter, aber nahe zwei Prozent".
Auch Goldman Sachs glaubt an Gold
Selbst die Investmentbank Goldman Sachs, die eigentlich nicht als Gold-Anhänger bekannt ist, glaubt, dass sich in 2019 angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten bei Gold gute Einstiegsmöglichkeiten bieten. Hinzu komme der steigende Wohlstand der Mittelschicht in Indien und China, der dem Edelmetall ebenfalls einen Boost verleihen dürfte. Denn vor allem dort ist der Erwerb von Goldschmuck und der Einsatz von Gold in der Technologie gefragt.
Außerdem verwiesen die Goldman-Experten darauf, dass sich die US-Notenbank zuletzt zurückhaltender bei der Straffung ihrer Geldpolitik zeigte. Weitere Leitzinsanhebungen würden verzinsliche Anlagen im Vergleich zu Gold wiederum attraktiver machen.
Das sollten Anleger jetzt tun
Angesichts dieses Umfelds empfiehlt Grusch Anlegern den Kauf von Anteilen eines Goldfonds, der in Aktien von Goldminenbetreibern investiert. Dies habe den Vorteil, dass bei einem steigenden Goldpreis nicht nur die Gewinne, sondern auch der Wert der noch im Boden ruhenden Goldreserven der Minenbetreiber überproportional wachse. Zudem seien Fonds liquide und weniger abhängig vom Erfolg eines einzelnen Unternehmens.
Dabei empfiehlt der Experte, dass Goldfonds etwa zwei bis drei Prozent des Portfolios ausmachen sollten. Dies könnte ergänzt werden mit einem Anteil von weiteren zwei bis drei Prozent an physischem Gold.
Redaktion finanzen.net
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