2017 könnte ein Jahr der Öl-Aktien werden - vier Kaufargumente
Nach einer längeren Rezession, die unter anderem viele Öl-Unternehmen in den Bankrott trieb, scheinen die Ölpreise 2016 ihre Talsohle tatsächlich erreicht zu haben. Die neue OPEC-Vereinbarung kurz vor Jahresschluss gibt weitere Hoffnung. Darum könnte 2017 ein Öl-Jahr werden.
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Die Zeit des billigen Öls infolge der massiven Öl-Überproduktion der letzten Jahre dürfte fürs erste vorbei sein. Auch wenn die Autofahrer an der Zapfsäule über die niedrigen Sprit-Preise jubeln konnten - die Öl-Firmen hatten mit der starken Ölschwemme schwer zu kämpfen. Rund 100 Öl- und Gasförderer konnten dem Druck nicht standhalten und standen letztendlich vor dem finanziellen Aus. Alle anderen Öl-Hersteller mussten Wege finden, ihre Ausgaben so dramatisch zu kürzen, dass sie auch bei den meganiedrigen Ölpreisen weiter profitabel bleiben konnten. Diese Entwicklung dürfte nun jedoch beendet sein, denn der Ölpreis ist wieder auf Stabilisierungskurs. Das sind die Gründe, warum Öl-Aktien 2017 wieder ein lohnendes Investment darstellen könnten.
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Die Produktion wird zurückgeschraubt - Das Ende des Öl-Überangebots
Im November des vergangenen Jahres haben die OPEC-Staaten beschlossen, für eine Stabilisierung des Ölpreises das Kriegsbeil auf dem Ölmarkt zu begraben und die massiven Öl-Förderungen zurückzufahren. Pro Tag sollen 1,2 Millionen Barrel weniger produziert werden, so die Übereinkunft. Weitere elf Nicht-Mitgliedsstaaten stimmten kurz darauf ebenfalls zu, in den kommenden sechs Monaten 558.000 Barrel weniger pro Tag zu produzieren. Das ambitionierte Ziel: Den Öl-Überschuss um 46 Prozent reduzieren, um den Ölpreis nachhaltig zu stabilisieren.
Nun ist es mit OPEC-Abkommen so eine Sache - nicht immer wurden in der Vergangenheit die OPEC-Entscheidungen auch konsequent so umgesetzt, wie ursprünglich verkündet worden war. Aber dennoch würde selbst ein teilweises Einhalten des Abkommens dazu beitragen, den aktuellen Öl-Überschuss am Markt schneller abzubauen, als dies unter natürlichen Umständen geschehen würde, denn mit Investitionen halten sich die Öl-Firmen aktuell noch zurück. Nach Daten des amerikanischen Ölfelddienstleisters Core Labs hat sich die Öl-Produktion in den USA bereits um 1,3 Millionen Barrel pro Tag verringert. Schon im Juli des vergangenen Jahres hatte der Ölfelddienstleister eine Erholung ab der zweiten Jahreshälfte 2016 vorhergesagt. Kombiniert mit einer stetig steigenden Nachfrage, entsteht damit eine recht günstige Ausgangslage für 2017. Solange sich an diesen Eckpunkten nichts dramatisch ändert, könnte diese Entwicklung für Erleichterung unter den Öl-Unternehmen sorgen, wodurch auch die Öl-Aktien wieder einen Erholungskurs einschlagen könnten.
Die Öl-Firmen sind besser aufgestellt und zu Wachstum bereit
Die langfristig niedrigen Ölpreise haben der Öl-Industrie eine Mammutaufgabe abverlangt: Die Kosten mussten massiv gesenkt werden, um auch bei den herrschenden Öl-Schleuderpreisen noch profitabel bleiben zu können. Vor dem Preisverfall hatten viele Öl-Firmen dafür noch dreistellige Ölpreise benötigt - davon ist die aktuelle Preissituation am Ölmarkt jedoch weit entfernt. Diejenigen Unternehmen, die durch die Ölpreis-Tiefstände nicht in den Bankrott getrieben wurden, haben inzwischen mehrheitlich die Schwelle erreicht, ab der ihre massiven Umstrukturierungen Früchte tragen und ein effizientes Wirtschaften auch bei niedrigen Ölpreisen noch möglich ist. Auch wenn sich die Ölpreise nun also nach und nach wieder erholen, bieten die erfolgreichen Umstrukturierungsmaßnahmen der Öl-Firmen eine recht sichere Grundlage für eine mögliche Aufwärtsbewegung der Öl-Aktien.
Die Öl-Nachfrage dürfte steigen
Zwar ist der Wandel in Richtung alternativer und sauberer Energiequellen längst im Gange, dennoch dürfte die Nachfrage nach Öl weiterhin auf hohem Niveau bleiben oder sogar steigen. Ein Anreiz dafür, beim Öl zu bleiben, ist natürlich der niedrige Ölpreis. Besonders Entwicklungsländer dürften es angesichts der historisch niedrigen Preise von teilweise weniger als 60 US-Dollar pro Barrel kaum eilig haben, den Wechsel hin zu sauberen Energien zu vollziehen. Gerade in Emerging Markets wie China und Indien dürfte die Öl-Nachfrage sogar noch signifikant steigen. Dort steigt aktuell der Bedarf an Autos proportional mit dem Lohnniveau, was eine schnelle Abkehr von fossilen Brennstoffen zur Stunde recht unwahrscheinlich macht.
Trumps Energieplan spielt der Öl-Industrie in die Hände
Aber nicht nur die Entwicklungsländer könnten sich auf die fossilen Brennstoffe zurückbesinnen - auch in den USA könnte mit dem Amtsantritt von Donald Trump eine solche Entwicklung anlaufen. Denn Trumps Energieplan sieht, gemäß seinem Wahlkampf-Slogan "America first", vor, dass Hindernisse zur Erschließung von Kohle, Rohöl und Gas im ganzen Land abgebaut werden sollen. Allerhöchste Priorität genießt dabei, laut Trumps Wahlkampagne, der Erdölsektor. Förderungen in Höhe von 50 Billionen US-Dollar will Trump in diese sogenannte Reindustrialisierung pumpen. Zurzeit handelt es sich hierbei jedoch noch lediglich um Wahlkampfversprechen, deren Einlösung noch aussteht. Ob, wie und in welchem Umfang diese US-Reindustrialisierung unter dem künftigen Präsidenten Trump dann tatsächlich voranschreiten wird, wird sich erst noch zeigen müssen.
Fazit: Positive Rahmenbedingungen für eine Aufwärtsbewegung des Ölmarkts
Insgesamt steht der Ölmarkt 2017 also verschiedenen positiven Rahmenbedingungen gegenüber. Das massive Überangebot an Öl dürfte 2017 wieder rückläufig werden, was zumindest eine Erholungsbewegung der Ölpreise zur Folge haben sollte. Auch ein klarer Preisanstieg ist durchaus denkbar. Unterdessen haben die Öl-Firmen durch wirkungsvolle Umstrukturierungsmaßnahmen dafür gesorgt, dass auch bei niedrigen Ölpreisen Wachstum möglich ist. Daneben dürfte jedoch auch die Nachfrage nach Öl, mitunter aus Richtung der Entwicklungsländer, sogar steigen. Die Ausgangslage für den Ölmarkt ist 2017 also deutlich günstiger, als in den letzten Jahren - was nicht zuletzt auch den Öl-Aktien deutlich Schub verleihen könnte.
Redaktion finanzen.net
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