Preisausblick: So könnte das dritte Quartal für Gold und Silber laufen
Gold und Silber haben in den vergangenen Monaten deutlich zulegen können. Wie wird es in den Sommermonaten und darüber hinaus mit den Rohstoffpreisen weitergehen?
Werte in diesem Artikel
• Gold und Silber haben seit Jahresbeginn deutlich zugelegt
• Weiteres Wachstum in Q3
• Analysten langfristig optimistisch
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Gold und Silber mit starker Entwicklung im ersten Halbjahr
Der Goldpreis sowie der Silberpreis haben im bisherigen Jahresverlauf deutlich zugelegt. Seit Jahresbeginn ging es für den Goldpreis um rund 19,21 Prozent aufwärts auf etwa 2.486 US-Dollar pro Unze. Der Silberpreis legte ebenfalls eine starke Performance hin, konnte die Entwicklung des Goldkurses im selben Zeitraum aber nicht übertreffen. So ging es hier um 17,88 Prozent aufwärts auf rund 28,69 US-Dollar (Stand: 2. August 2024).
Damit gehören die beiden Rohstoffe zu den besten Performern, wie das Rohstoffmaklerunternehmen Sucden Financial erklärt. Vor allem die kontinuierliche Nachfrage der Zentralbanken habe hier im besonderen Maße zur Preisstabilität beigetragen. Und auch eine Zinssenkung könnte die Nachfrage nach dem gelben Metall weiter stärken, da niedrigere Zinsen die Opportunitätskosten für den Besitz von Gold senken.
Zuletzt hat sich der Goldpreisanstieg jedoch wieder reduziert, nicht zuletzt auch, da ruhige Sommer den Goldpreis traditionell in einer engen Spanne halten. Grund dafür sei, wie Techopedia erklärt, jedoch auch, dass es Unsicherheiten über den Zeitpunkt der Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed gebe. Im Juli hatte die Fed den Leitzins erneut unangetastet gelassen. Eine Unterbrechung der Goldkäufe durch die chinesische Zentralbank im Mai, die zuvor die physische Goldnachfrage unterstützt hatte, brachte zusätzlichen Gegenwind für das gelbe Metall. Andererseits tragen die eskalierenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten und in Europa weiterhin zur Stabilisierung des Goldpreises bei und verhindern weitere Rückgänge.
Prognose für Q3
Doch wie könnte es nun im dritten Quartal des Jahres weitergehen? Sucden Financial erklärt in einem kürzlich veröffentlichen Bericht, dass Rohstoffanalysten bis zum Ende des dritten Quartals mit einem Preisanstieg auf mehr als 2.500 US-Dollar pro Unze rechnen würden. "Die traditionell ruhige Sommerperiode für Gold dürfte einer neuen Dynamik weichen, die von wirtschaftlichen Faktoren und möglichen Änderungen der Geldpolitik angetrieben wird", erklären die Experten. "Der nachlassende Preisdruck und eine mögliche Zinssenkung der Fed im September erhöhen die Attraktivität von Gold als nicht renditestarke Anlage. Eine robuste physische Nachfrage nach Gold, die durch Übernahmen der Zentralbanken und eine robuste Verbrauchernachfrage in Indien angetrieben wird, unterstützt eine positive Prognose für das Edelmetall."
Während der US-Präsidentschaftswahlkampf möglicherweise zu erhöhter Volatilität führen könnte, erwarte die Experten, dass die zukünftige Geldpolitik maßgeblich die Entwicklung der Edelmetallpreise beeinflussen wird. Nach Monaten positiver Überraschungen deuten die neuesten Wirtschaftsdaten aus der größten Volkswirtschaft der Welt auf eine Abschwächung hin, während der Preisdruck nachlässt.
Außerdem bleibe die physische Nachfrage nach Gold robust und werde weiterhin maßgeblich durch große Käufe durch Zentralbanken angeheizt, allen voran durch die Türkei. Gleichzeitig bleibt die globale Verbrauchernachfrage nach Gold trotz seiner rekordverdächtigen Entwicklung stabil. Während der starke Anstieg der Goldpreise die Nachfrage in China gedämpft hat, wo die anhaltende Immobilienkrise weiterhin die Kaufkraft der Verbraucher beeinträchtigt, blieben die Goldimporte nach Indien im Mai stark, was auf überdurchschnittliche Goldkäufe hindeutet. Hohe Goldimporte zur Jahresmitte würden wiederum normalerweise zu einer robusten Schmuckproduktion für die Festivals im dritten Quartal führen, erklären die Experten. Da Indien 20 Prozent des weltweiten Schmuckverbrauchs ausmacht und der zweitgrößte Verbrauchermarkt für Gold ist, dürften die Erwartungen eines starken Wirtschaftswachstums in dem Land, in dem Gold fest als Wertaufbewahrungsmittel etabliert ist, dem Edelmetall zugutekommen.
Und auch für Silber sind die Analysten positiv gestimmt. "Silber wurde seit Beginn des Sommers in einer engen Spanne gehandelt, dürfte aber im Zuge der Veränderungen der US-Geldpolitik dem Aufwärtstrend des Goldes folgen", heißt es in dem Bericht." Jüngste US-Wirtschaftsdaten, die auf einen nachlassenden Preisdruck und eine wahrscheinliche Zinssenkung der Fed im September hindeuten, erhöhen die Attraktivität von Silber."
Aus industrieller Sicht fördere außerdem der KI-Boom die Preisentwicklung des Silbers. Grund dafür ist, dass es sich bei Silber um ein wichtiges elektrisches Leitermetall handelt, das in verschiedenen elektronischen Geräten Verwendung findet.
So könnte es in den nächsten Jahren weitergehen
Einflussfaktoren auf den Goldpreis sind wegen ihrer Volatilität und Komplexität schwer vorherzusagen, weshalb auch nur wenige Analysten Preisprognosen für mehrere Jahre abgeben. Wie Technopedia jedoch in Berufung auf einige Experten berichtet, zeigen sich die meisten Analysten langfristig optimistisch. So erwarten die Experten der ING bis zum Jahr 2026 einen Preis von 2.240 US-Dollar pro Unze. Fitch Ratings prognostiziert in seinem Goldpreisausblick, dass der Goldpreis im Jahr 2026 sogar noch niedriger liegen wird (1.700 US-Dollar). Wahyu Laksono von Traderindo geht hingegen von einem Goldpreis von bis zu 3.000 US-Dollar pro Unze aus. "In fünf Jahren kann viel passieren, auch globale Wirtschaftskrisen. Daher ist es vernünftig, optimistisch [in Bezug auf Gold] zu sein", erklärt er. Auch Analyst Lukman Leong teilt Laksonos optimistischen Ausblick, mit einer Prognose von 3.000 US-Dollar. "Kurzfristige Faktoren wie die Entdollarisierung, geopolitische Bedenken und die Nachfrage aus China werden langfristig bestehen bleiben", so Leong.
Wohin sich der Goldpreis im Laufe der nächsten Monate und Jahre entwickelt, bleibt jedoch abzuwarten.
Redaktion finanzen.net
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