Öl-Konzerne – Raffinerie-Geschäft lässt Gewinne kollabieren!
Trotz eines im dritten Quartal 2013 recht stabilen Öl-Preises sind die Gewinne der meisten Energie-Multis in diesem Zeitraum erkennbar zurückgegangen.
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Davon betroffen waren nicht nur Exxon Mobil und Chevron, deren Geschäfts-Zahlen für das September-Vierteljahr in der letzten Ausgabe besprachen. Auch bei den Konkurrenten RoyalDutchShell, Total oder BP schrumpften die Überschüsse wie der sprichwörtliche Schnee in der Sonne. Der Grund dafür liegt - wie bei den beiden US-Konzernen - vor allem in dem schwachen Raffinerie-Geschäft. Shell verdiente in diesem Bereich nur noch halb so viel wie im Vorjahr. Bei Total fiel das Minus mit 42 Prozent nur unwesentlich besser aus.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Erhebliche Überkapazitäten!
Hintergrund der Schwierigkeiten im Raffinerie-Segment ist die momentan vergleichsweise geringe Nachfrage nach Benzin, die zu deutlich rückläufigen Margen im so genannten „Down-Stream-Bereich“ führte. Denn unter Berücksichtigung des niedrigen Bedarfs bestehen massive Überkapazitäten. Diese bewirkten, dass der Gewinn pro Tonne - z.B. bei Total - mit 10,60 Dollar auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren gefallen ist. 2012 waren es durchschnittlich noch 51 US-Dollar je Tonne.
Abspaltung sinnvoll?
Und da angesichts des bevorstehenden Booms bei Elektro-Fahrzeuge nicht mit einer dynamischen Nachfrage-Erholung zu rechnen ist, wollen immer mehr Energie-Riesen die Raffinerie-Sparte ausgliedern. Bereits vor einigen Jahren gemacht hat das ConocoPhillips. Nicht zuletzt deshalb konnten die Amerikaner ihren Gewinn im dritten Vierteljahr um sage und schreibe 40 Prozent steigern. Der bereinigte Ertrag legte immerhin noch um sechs Prozent zu.
Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter: www.rohstoff-trader.de
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