Ukraine könnte Richtung vorgeben
Mögliche Beruhigung in der Ukraine könnte Ölpreis sinken lassen.
Die Lage rund um die Ukraine-Krise ist weiterhin angespannt. So berichten etwa zahlreiche Medien übereinstimmend über zunehmende Gefechte in der Ostukraine.
Ölpreis könnte nachgeben
Auf der anderen Seite geben einige Entwicklungen aber auch Grund zur Hoffnung: Für etwas Entspannung sorgt zum einen der Wahlausgang in der Ukraine. Grund: Russland hat bereits signalisiert, mit dem neuen Präsidenten - dem westlich orientierten Unternehmer Petro Poroschenko - verhandeln zu wollen. Mut macht auch, dass sich eine Lösung im Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine anbahnt. Der Ölpreis, der in den vergangenen Wochen wohl auch aufgrund der gestiegenen geopolitischen Risiken leicht zulegte, könnte daher - sofern sich die Situation in der Ukraine nicht wieder zuspitzt - in den kommenden Tagen und Wochen zumindest leicht nachgeben, zumal die Märkte welt- weit nach wie vor gut versorgt sind.
Brent: Erneuter Rückschlag nicht auszuschließen
Seit 2012 dümpelt Rohöl mit sinkender Tendenz seitwärts. Kurzfristige Kursanstiege wurden meist innerhalb nur eines Tages abverkauft, nach unten wirkt die Marke von 100 Dollar als Unterstützung.
Öl-Bullen haben es wohl schwer
Angesichts der lang anhaltenden Kurs- schwäche müssen Anleger trotz der jüngsten Stärke bei Brent von einem erneuten Rückschlag ausgehen. Kursziele lägen in diesem Fall bei 106 und 103,30 Dollar. Nach oben würde sich das Chartbild erst dann aufhellen, wenn Brent eine Stabilisierung oberhalb der Marke von 110 Dollar gelänge. Erst dann würden auch die gleitenden Durchschnitte für weiteren Rückenwind sorgen.
Öl, Brent (ICE)
Kemal Bagci ist Derivate-Spezialist bei der RBS. In dieser Position entwickelt er strukturierte Produktlösungen, unter anderem auf Aktien- und Rohstoffmärkte. Nach seinem Studium in International Finance in Deutschland und den USA stieg er im Jahr 2005 bei der Deutschen Asset Management in London ein. Seit März 2010 ist er bei der RBS in Frankfurt tätig.
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