Nur eine kurze Kurserholung?
Ein nachhaltiges Kupfer-Comeback scheint eher unwahrscheinlich.
Kaum ein Industriemetall reagiert wohl so sensibel auf konjunkturelle Veränderungen wie Kupfer. Es kommt also nicht von ungefähr, dass das rote Metall seit Jahresbeginn kräftig Federn lassen musste. Schließlich verharrt die Eurozone immer noch in der Rezession. Die zuletzt zunehmenden Hiobsbotschaften aus China dürfen den Kursverfall zusätzlich beschleunigt haben; schließlich ist das Reich der Mitte der weltweit wichtigste Kupfermarkt. Dass Fed-Chef Ben Bernanke jüngst das vorzeitige Ende der US-Anleihekäufe in Aussicht gestellt hat, könnte den Kurs auch künftig noch belasten.
Kurs könnte auch noch zulegen
Auf der anderen Seite konnten zuletzt einige US-Konjunkturindikatoren – allen voran aus der Baubranche – positiv überraschen. Sollte nun auch mal wieder China mit erfreulichen Daten aufwarten, könnte Kupfer auch noch ein wenig Luft nach oben haben.
Kupfer: Zickzack-Kurs könnte anhalten
Kupfer befindet sich zwar seit April 2011 in einer fallenden Konsolidierungsbewegung, wirkt derzeit aber überverkauft.
Volatile Seitwärtsbewegung?
Dafür spricht das jüngst erreichte Mehrjahres-Tief um 6.735 Dollar, von dem sich das Metall mit einem bullishen Gap- up verabschiedete. Aus technischer Sicht ist eine Fortsetzung der volatilen Seitwärtsbewegung auf höherem Kursniveau realistisch. Als erstes Kursziel bietet sich die obere Begrenzung des leicht abwärts geneigten Seitwärtstrends an. Gut möglich, dass sich aus dieser Trendlinie und der 38-Tage-Linie ein Kreuzwiderstand bildet. Der Kupferpreis könnte vorerst unterhalb dieser Marke verharren.
Kupfer
Kemal Bagci ist Derivate-Spezialist bei der RBS. In dieser Position entwickelt er strukturierte Produktlösungen, unter anderem auf Aktien- und Rohstoffmärkte. Nach seinem Studium in International Finance in Deutschland und den USA stieg er im Jahr 2005 bei der Deutschen Asset Management in London ein. Seit März 2010 ist er bei der RBS in Frankfurt tätig.
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