Nur ein kurzer Zwischensprint?
Nach der jüngsten Erholung könnte es bald wieder bergab gehen.
Spürbare Erholung. Nach den kräftigen Verlusten der vergangenen Monate konnte der Goldpreis im Wochenverlauf zumindest wieder ein wenig zulegen. Zwar spricht auf mittlere Sicht derzeit nicht allzu viel für einen anhaltenden steigenden Kurs. In den kommenden Tagen aber könnte das Edelmetall durchaus noch ein wenig an Wert zulegen. Beflügelt werden könnte der Kurs vor allem von einer Aussage des Fed-Chefs Ben Bernanke. Auf einer Veranstaltung am Mittwoch sagte er, dass die US-Wirtschaf aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit und der niedrigen Inflation weiter auf günstiges Geld angewiesen sei.
Gold bald wieder unter Druck?
Auf der anderen Seite werde die US-Notenbank aber wohl an ihrem Plan festhalten und im Laufe des Jahres ihre Anleihekäufe in Höhe von derzeit monatlich 85 Milliarden Dollar langsam zurückzufahren. Auch der aktuell recht robuste Dollar könnte Gold künftig wieder belasten.
Gold: Erholung ist derzeit wohl eher nicht in Sicht
Seit 2012 ist Gold kaum wiederzuerkennen! Das Edelmetall, das noch Jahre zuvor stetig stieg, zeigt seither Schwächen. Folglich brach Gold 2012 auch aus dem langfristigen Aufwärtstrend nach unten aus und scheiterte im Spätsommer 2012 an einer Rückkehr in den Trendkanal. Der anschließende Ausverkauf führte Gold unter die 38- und 200-Tage-Linie.
Gold könnte unter Druck bleiben
Zwar kommt es immer wieder zu dynamischen Gegenbewegungen innerhalb der steilen Korrektur, doch bestünde selbst nach mehreren Gewinn-Tagen kaum eine Chance auf eine längere Erholung. Einem nachhaltigen Anstieg müsste aus charttechnischer Sicht zunächst eine ausgeprägte Bodenbildung vorausgehen.
Kemal Bagci ist Derivate-Spezialist bei der RBS. In dieser Position entwickelt er strukturierte Produktlösungen, unter anderem auf Aktien- und Rohstoffmärkte. Nach seinem Studium in International Finance in Deutschland und den USA stieg er im Jahr 2005 bei der Deutschen Asset Management in London ein. Seit März 2010 ist er bei der RBS in Frankfurt tätig.
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