Kein Engpass in Sicht
Das hohe Angebot könnte den Baumwollpreis belasten.
Die Strategie der Landwirte folgt häufig dem gleichen Strickmuster. Wird ein Agrarrohstoff stark nachgefragt, erhöhen viele Bauern in der darauffolgenden Saison die Anbaufläche. Sinkt die Nachfrage im Jahr danach jedoch überraschend stark, übersteigt das Angebot die Nachfrage – so wie nun bei Baumwolle. Nachdem 2009 und 2010 ein Angebotsdefizit vorherrschte, wurde mehr Baumwolle angebaut – und zwar so viel, dass nun ein Überschuss vorhanden ist. So rechnet der Branchenverband International Cotton Advisory Committee damit, dass das Angebot 2012 gut 25,7 und die Nachfrage 24,3 Millionen Tonnen betragen werde.
Kurzer Zwischenspurt?
Dass der Kurs zuletzt dennoch leicht zulegen konnte, ist wohl am ehesten mit dem überraschenden Exportstopp Indiens zu erklären. Dieser wird aber wohl kaum ausreichen, um den Kurs auch künftig zu beflügeln.
Baumwolle: Weit weg vom Hoch
Aus charttechnischer Sicht ist die Lage bei Baumwolle derzeit alles andere als kuschelig. Wer auf die Jahre 2009 bis Anfang 2011 schaut, sieht noch einen schönen Aufwärtstrend.
Abwärtsrisiken überwiegen
Nun aber scheint die Baumwoll-Party zu enden, der Preis wurde nach unten durchgereicht – und eine wirkliche Besserung ist aktuell nicht erkennbar. Seit Mitte des vergangenen Jahres besteht ein Abwärtsdeckel, der jetzt auf den längerfristigen Aufwärtstrend stößt. Zwar signalisiert dieses Bild, dass nun eine Entscheidung ansteht, die Dynamik spricht allerdings eher dafür, dass die Bären künftig die Richtung vorgeben, wobei auch ein Berappeln nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann. Dazu müssten die Bullen den Kurs aber zumindest über die 38-Tage-Linie hieven.
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