Nach dem Corona-Crash: Palladium aktuell ein Buy oder Sell?
Der Palladiumpreis konnte in den vergangenen Jahren kräftig zulegen, erlitt aber wie viele Assets in diesem Jahr Corona-bedingt einen Einbruch. Das Edelmetall erholte sich inzwischen wieder von seinem Tief, doch besteht aktuell noch weiteres Aufwärtspotenzial?
Werte in diesem Artikel
• Palladiumpreis bricht im Frühjahr ein
• Erholung: Seit Corona-Tief +50 %
• Ausblick dürfte langfristig positiv bleiben
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Vor der Corona-Krise stieg der Preis für das Platinmetall bis auf ein Hoch von 2.856 Dollar. Im Frühjahr blieb Palladium dann jedoch auch nicht vom Corona-Crash verschont und fiel bis auf 1.598 Dollar zurück. Seither konnte sich der Preis wieder erholen - vom Vorkrisenniveau ist er allerdings noch ein Stück weit entfernt.
Automobilindustrie als wichtiger Treiber
Palladium gehört mit Platin, Rhodium, Ruthenium Iridium und Osmium zur Gruppe der Platinmetalle und findet vor allem in der Automobilindustrie Verwendung. Dort wird das Edelmetall hauptsächlich bei Abgaskatalysatoren von Benzinmotoren eingesetzt. Zuvor wurde in diesem Bereich Platin für die Katalysator-Technik verwendet. Da der Palladiumpreis vor einigen Jahren aber deutlich unter dem von Platin lag, entschied man sich in der Automobilindustrie, auf das günstigere Edelmetall zu wechseln. Heute sieht die Situation anders aus: Während Platin sich nach einem Anstieg in den vergangenen Jahren inzwischen wieder auf einem Niveau wie 2009 oder 2006 bewegt, ging es für den Palladiumpreis in den vergangenen Jahren steil aufwärts. Der Palladiumpreis liegt mit derzeit mehr als 2.400 Dollar deutlich über dem Platinpreis, der sich gegenwärtig bei knapp 870 Dollar bewegt (Stand: 11. November 2020).
Vor allem die steigende Nachfrage der Automobilindustrie auf der einen Seite und das Defizit beim Angebot auf der anderen Seite dürften in den vergangenen Jahren zu dem kontinuierlichen Anstieg beim Palladiumpreis geführt haben. Dabei profitiert das Edelmetall vom Umstieg vieler Autofahrer von Diesel (wo für die Katalysatoren weiterhin auf Platin gesetzt wird) auf Benziner. Ein merklicher Rückgang der Nachfrage und eine damit einhergehende Belastung für den Palladiumpreis, aufgrund des Umstiegs auf Elektrofahrzeuge, blieb, wegen des stockenden Wandels am Automobilmarkt, bisher aus.
Stimmung für Palladium langfristig positiv
Sorgen könnte nun die Corona-Krise bereiten, da es sich bei Palladium um ein Industriemetall handelt, das - anders als Gold, das als sicherer Hafen in Krisenzeiten gilt - wegen seiner Verwendung in der Automobilindustrie sehr abhängig von der Wirtschaft ist. Die Autoverkäufe in Europa, China und den USA konnten sich allerdings von ihren, durch die Corona-Krise verursachten, zwischenzeitlichen Tiefstständen schneller als erwartet wieder erholen.
Im Frühjahr kam es wie bei vielen anderen Assets auch beim Palladiumpreis zu einem Einbruch. In den vergangenen Monaten konnte das Edelmetall an seine steile Aufwärtsbewegung aus Vorkrisenzeiten nicht so recht anknüpfen - auf zwischenzeitliche Anstiege folgten Korrekturen. Dennoch konnte Palladium seit seinem Tief bei 1.598 Dollar inzwischen um rund 50 Prozent auf 2.439 Dollar zulegen. Zum Vergleich: Der Goldpreis konnte seit seinem Corona-Crash-Tief bei 1.451 Dollar etwa um 28 Prozent auf 1.857 Dollar zulegen. Silber konnte seinen Wert von 12,04 Dollar seit dem Corona-Crash fast verdoppeln und liegt derzeit bei 23,83 Dollar (Stand: 11. November 2020).
Wie invezz.com berichtet, dürfte die Stimmung für Palladium langfristig positiv bleiben. Die aktuellen Widerstandsniveaus befänden sich derzeit bei 2.300, 2.400 und 2.500 Dollar, während die aktuellen Unterstützungsniveaus bei 2.200, 2.100 und 2.000 Dollar lägen. Ein Anstieg über 2.300 und 2.400 Dollar, wie er jüngst bereits stattfand, sei ein Signal, Palladium zu kaufen und unterstütze die Fortsetzung des Aufwärtstrends. Das nächste Kursziel könne nun bei 2.500 Dollar liegen. Als starkes Verkaufssignal sei es dagegen zu deuten, sollte der Palladiumpreis unter die Marke von 2.000 Dollar fallen, denn dann sei der Weg bis auf 1.800 Dollar frei.
Redaktion finanzen.net
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