Rekordstände: Palladiumpreis überholt Gold erstmals seit 16 Jahren
Während der letzten Wochen zeichnete sich bereits ab, dass Palladium kein Halten mehr kennt: In einer dynamischen Aufwärtsbewegung war das Edelmetall zuletzt teurer als das als sicherer Hafen bekannte Gold.
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Bereits im Oktober, als sich der Palladiumpreis in einer Erholungsphase von seinem Tief im August befand, vermuteten Experten, dass sich Palladium weiter verteuern und den Goldpreis überholen könnte.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Palladium teurer als Gold
Basierend auf den Kursen des 5. Dezember 2018 lag der Palladiumpreis bei 1.249,00 US-Dollar rund 16 US-Dollar über dem Golpreis und konnte das gelbglänzende Edelmetall somit deutlich überholen. Noch vor wenigen Tagen prophezeiten die Analysten des Edelmetall-Beratungsunternehmens Metals Focus im Rahmen einer Forschungsnotiz, dass "Palladium vor dem Hintergrund der Angebots- und Nachfragesituation die Goldpreise übertreffen" könnte - das Szenario bewahrheitete sich nun: Während die anderen Edelmetalle eher auf der Stelle treten, befindet sich der Palladiumpreis im Aufwind.
Hohe Nachfrage - rekordträchtige Produktion
Unter den Edelmetallen erfährt Palladium derzeit eine besonders hohe Nachfrage, stellte das Edelmetall-Beratungsunternehmen fest. Daneben steht gleichzeitig eine historisch hohe Minenproduktion, die im Jahr 2018 mit einem Gesamtangebot in Höhe von ungefähr 9,7 Millionen Unzen für die zweithöchste Gesamtmenge seit zehn Jahren sorgen könnte, so die Analysten.
Palladium kommt hauptsächlich in der Automobilbranche zum Einsatz, wo das Edelmetall unter anderem für Katalysatoren zur Abgasreinigung verwendet wird. In den USA und China erwartet Metals Focus im aktuellen Jahr sogar einen Höchststand der Nachfrage aus diesem Sektor bei etwa 8,5 Millionen Unzen - auch in Europa habe sich die Nachfrage parallel zu einem erhöhten Einsatz deutlich gesteigert.
Keine nachhaltige Überholung?
Die Analysten von Metal Focus rechnen allerdings nicht damit, dass Palladium längerfristig vor Gold rangieren wird: "Es wird Gegenwind geben", so das Team des Edelmetall-Beratungsunternehmens. Stattdessen soll das gelbglänzende Metall seine Position zurückerobern und bald wieder teurer sein als Palladium. Aufgrund eines deutlichen Überhangs sehen die Analysten Spielraum für Gewinnmitnahmen. Darüber hinaus dürfte sich auf den Preis des Edelmetalls negativ auswirken, dass sich das Wachstum der USA im kommenden Jahr verlangsamen könnte und damit die Risikobereitschaft der Anleger sinkt. Parallel werde der Goldpreis zulegen und könnte insbesondere von der bevorstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed profitieren.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Heraeus Holding