Goldpreis setzt Rekordjagd fort - Zinsspekulationen und Trump-Äußerungen treiben
Der Goldpreis hat seine Rekordjagd am Mittwoch unter anderem wegen der Spekulation auf Zinssenkungen in den USA fortgesetzt und einen weiteren Höchstwert erreicht.
Zeitweise wurde eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Börse in London bei 2.482 Dollar gehandelt und damit so hoch wie nie. Im Mittagshandel fiel die Notierung wieder etwas zurück auf 2.475 Dollar.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Seit einigen Tagen profitiert Gold von der Aussicht auf eher früher als später sinkende Leitzinsen in den USA. Auslöser waren Daten zur Preisentwicklung in den USA. Im Juni hat sich die Teuerung spürbar abgeschwächt. Zuvor hatte sich die Inflation in der ersten Jahreshälfte noch als überraschend hartnäckig erwiesen, was die Spekulation auf sinkende Zinsen in den vergangenen Monaten spürbar gedämpft hatte.
Gold wirft als eine zinslose Anlage keine Zinsen ab. Daher sorgt die Aussicht auf sinkende Leitzinsen allgemein für eine stärkere Nachfrage, was den Preis für das Edelmetall stützt. "Der Markt preist bereits eine erste Zinssenkung im September ein, gefolgt von weiteren bis Januar 2025", kommentierte Heraeus-Edelmetallhändler Alexander Zumpfe mit Blick auf die USA. Diese Entwicklungen hätten die Renditen für Staatsanleihen gedrückt, was traditionell den Goldpreis stütze.
Zu Beginn der Woche hatte der Vorsitzende der US-Notenbank Jerome Powell zudem gesagt, die jüngsten Inflationsdaten hätten die Zuversicht gestärkt, dass die Inflation auf das Ziel der Fed von zwei Prozent zusteuere.
Zudem wird am Markt ein möglicher Wahlsieg des Republikaners Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl Anfang November als Preistreiber gesehen. So dürften die von Trump angestrebten Steuersenkungen das Haushaltsdefizit der USA vergrößern. Nach Einschätzung von Experten hätte dies eine Dollar-Schwäche zur Folge, die ebenfalls zu einer stärkeren Nachfrage nach Gold führen dürfte. Weil Gold auf dem Weltmarkt in der Regel in Dollar gehandelt wird, macht eine Kursschwäche der US-Währung das Edelmetall in vielen Ländern günstiger.
Edelmetallhändler Zumpfe verwies zudem auf Äußerungen von Trump zu Taiwan. In einem Interview mit dem Magazin "Bloomberg Businessweek" zeigte sich der Präsidentschaftskandidat mit Blick auf US-Unterstützung für Taiwan im Falle eines chinesischen Angriffs zurückhaltend. "Trumps Äußerungen zur Unterstützung Taiwans sorgten für Verunsicherung", kommentierte Zumpfe, was wiederum das Interesse an sicheren Häfen wie Gold verstärke.
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LONDON (dpa-AFX)
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