Darum setzen die Ölpreise ihre Talfahrt fort
Die Ölpreise haben am Mittwoch erneut deutlich nachgegeben.
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Marktbeobachter verwiesen auf eine Prognose der IEA, die einen massiven Einbruch der Nachfrage erwartet. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 27,63 US-Dollar. Das waren 1,97 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI sank um 64 Cent auf 19,46 Dollar.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Zwischenzeitlich fiel der Preis für US-Öl bis auf 19,20 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit 2002. Zuvor hatte die Internationale Energieagentur (IEA) mitgeteilt, sie rechne wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise mit einem beispiellosen Rückgang der Nachfrage nach Rohöl.
Nach Einschätzung der IEA-Experten dürfte die Nachfrage nach Rohöl im laufenden Jahr durchschnittlich um 9,3 Millionen Barrel pro Tag einbrechen. Für April geht die IEA im Vergleich zum Vorjahr gar von einem Minus von 29 Millionen Barrel täglich aus: Der weltweite Verbrauch läge damit auf dem Niveau von 1995. Bereits am Vortag hatte eine trübe Prognose des Internationale Währungsfonds (IWF) die Kurse an den Ölmärkten unter Druck gesetzt.
Darüber hinaus ist der Preiskrieg führender Rohölländer aus Sicht von Marktbeobachtern noch nicht ausgestanden. Eugen Weinberg, Rohstoffexperte der Commerzbank, erwartet einerseits nicht, dass die vom Opec-Kartell mit seinen Partnern vereinbarten umfangreichen Förderkürzungen rigoros umgesetzt werden. "Und gleichzeitig deuten die gigantischen Rabatte Saudi-Arabiens - die anderen Golfstaaten dürften dem Beispiel folgen - für die Mai-Lieferungen auf einen anhaltenden Preiskrieg hin", sagte Weinberg.
Die Überversorgung der Märkte mit Rohöl hält derweil an. Die Rohölbestände in den USA sind in der vergangenen Woche deutlich stärker gestiegen als erwartet. Die Vorräte legten laut Energieministerium um 19,2 Millionen auf 503,6 Millionen Barrel zu. Dies ist der stärkste jemals gemessene Anstieg. Analysten hatten im Mittel mit einem Plus von lediglich 12,0 Millionen Barrel gerechnet. Zudem legten auch die Bestände an Benzin und Destillaten zu. Die Corona-Krise belastet die Nachfrage nach Rohöl und Ölprodukten. Dies führt zu einem Anstieg der Bestände.
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LONDON/NEW YORK (dpa-AFX)
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