Nach Stabilisierung

Ölpreise im Fokus: Warum die Kurse wieder in den Keller rutschen

27.04.20 17:59 Uhr

Ölpreise im Fokus: Warum die Kurse wieder in den Keller rutschen | finanzen.net

Nach einer Stabilisierung Ende vergangener Woche haben die Ölpreise am Montag wieder stark nachgegeben.

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a href="/rohstoffe/oelpreis" target="_blank" rel="noopener">Ölpreise weiterhin unter Druck: Besonders deutlich sank der Preis für amerikanisches Leichtöl. Er fiel zeitweise unter die Marke von 12 US-Dollar. Der Preis für die europäische Sorte Brent sank unter die Marke von 20 Dollar.

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Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 19,30 Dollar. Das waren 2,50 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank um 4,71 Dollar auf 12,29 Dollar.

Die Lage am Rohölmarkt ist unverändert kritisch. Einer wegen der Corona-Pandemie wegbrechenden Nachfrage steht ein viel zu hohes Angebot gegenüber. Allerdings deuten Medienberichte darauf hin, dass namhafte Opec-Staaten, darunter der Ölriese Saudi-Arabien, verabredete Förderkürzungen bereits umsetzen. Eigentlich sollten diese erst Anfang Mai wirksam werden.

Dennoch übersteigt das Angebot die Nachfrage weiter deutlich. Dies hat zur Folge, dass immer mehr Erdöl in die verbliebenen freien Lager fließt. Medienberichte deuten jedoch auf rasch knapper werdende Kapazitäten hin.

Nach Einschätzung der Experten von der US-Bank Goldman Sachs könnten die weltweiten Lager für Rohöl innerhalb der nächsten drei Wochen voll gelaufen sein. Daher werden händeringend neue Lagermöglichkeiten gesucht. Schon seit längerem werden daher Öltanker als schwimmende Lagerstätten genutzt.

Den besonders starken Preisdruck auf amerikanische Rohöl begründen Marktkenner vor allem mit zwei Entwicklungen. Zum einen wird US-Leichtöl ausschließlich im amerikanischen Cushing (Oklahoma) ausgeliefert, weshalb die dort angespannte Lagersituation besonders schwer wiegt.

Zum anderen steigen große Ölfonds derzeit vermehrt aus Ölterminkontrakten mit Fälligkeit in naher Zukunft aus. Das verstärkt den Preisdruck am Ölmarkt. Hintergrund ist, dass in der vergangenen Woche der Preis eines mittlerweile ausgelaufenen Terminkontrakts deutlich gesunken und sogar unter die Nulllinie gefallen war. Offenbar wollen die Erdölfonds eine Wiederholung dieser Situation vermeiden.

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NEW YORK/LONDON (dpa-AFX)

Bildquellen: ssuaphotos / Shutterstock.com

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