Nach Rückzug der USA

Trumps Ausstieg treibt Ölpreise - Konkrete Auswirkungen unklar

09.05.18 17:54 Uhr

Trumps Ausstieg treibt Ölpreise - Konkrete Auswirkungen unklar | finanzen.net

Der Rückzug der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran hat die Ölpreise am Mittwoch um mehr als zwei Dollar steigen lassen.

Werte in diesem Artikel
Rohstoffe

75,28 USD 0,91 USD 1,22%

71,18 USD 1,06 USD 1,51%

Hauptgrund war die Furcht vor Angebotsengpässen, nachdem die Vereinigten Staaten ausgesetzte Sanktionen wieder aufleben lassen. Allerdings ist es alles andere als klar, was der Schritt der US-Regierung für den Ölmarkt konkret bedeutet.

Wer­bung
Öl, Gold, alle Rohstoffe mit Hebel (bis 20) via CFD handeln (schon ab 100 €)

Partizipieren Sie an Kursschwankungen bei Öl, Gold und anderen Rohstoffen mit Hebel und kleinen Spreads! Mit nur 100 Euro können Sie durch einen Hebel mit der Wirkung von 2.000 Euro Kapital handeln.

Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli kostete zuletzt 77,11 US-Dollar. Das waren 2,28 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juni kletterte um 2,02 Dollar auf 71,08 Dollar.

Damit liegen die Ölpreise knapp über dem Niveau, das sie bereits zu Wochenbeginn erreicht hatten. Zurzeit kosten die beiden führenden Rohölsorten der Welt so viel wie zuletzt Ende 2014. Die Gründe dafür liegen nicht nur in der Furcht vor einem zu geringen Angebot an Rohöl, sondern auch in einer steigenden Erdölnachfrage als Folge einer solide wachsenden Weltwirtschaft.

Die USA hatten am Dienstag trotz des massiven Widerstands europäischer Partner ihren Rückzug aus dem Abkommen über das Atomprogramm des Iran angekündigt. Die im Rahmen dieser Vereinbarung ausgesetzten Sanktionen sollen in voller Härte wieder zum Tragen kommen. "Wir werden die höchste Stufe von Wirtschaftssanktionen einführen", hatte US-Präsident Donald Trump gesagt. Die Europäische Union hält seine Entscheidung für gefährlich für die Lage im Nahen Osten und will die Sanktionen ausgesetzt lassen.

Zu den amerikanischen Maßnahmen gehört auch die Aufforderung an Abnehmer iranischen Rohöls, die Käufe innerhalb von 180 Tagen zu reduzieren. Die USA selbst importieren kein Rohöl aus Iran. Während es grundsätzlich denkbar ist, dass die Rohölpreise als Folge der US-Sanktionen weiter steigen, ist dies jedoch alles andere als sicher. Fachleute sind sich über die konkreten Auswirkungen noch nicht im klaren.

Die am Nachmittag veröffentlichten Rohöllagerbestände gaben den Ölpreisen nur kurzzeitig weiteren Auftrieb. So waren die Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche überraschend gefallen. Gleichzeitig hatte die Rohölproduktion merklich zugelegt. Dies dämpft tendenziell die Ölpreise./jsl/he

NEW YORK/LONDON (dpa-AFX)

Bildquellen: meepoohfoto / Shutterstock.com, PhotoStock10 / Shutterstock.com

Nachrichten zu Ölpreis