Langfristig steigende Preise

Harvard-Professor: Die Öl- und Gasmärkte werden noch Jahre für eine Erholung brauchen

08.02.24 23:20 Uhr

Harvard-Professor: Die Öl- und Gasmärkte werden noch Jahre für eine Erholung brauchen | finanzen.net

Laut Harvard-Ökonom Kenneth Rogoff dürfte es noch Jahre dauern bis sich die Öl- und Gasmärkte von der "Mutter aller Schocks" erholt haben. Langfristig erwartet der Experte jedoch steigende Energiepreise.

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• Große Schwankungen bei den Energiepreisen in den letzten Jahren
• Harvard-Professor: Pandemie "Mutter aller Schocks"
• Langfristig steigende Energiepreise erwartet

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Kenneth Rogoff, Harvard-Professor und ehemaliger Chefökonom des Internationalen Währungsfonds, geht davon aus, dass der Ölmarkt und der Gasmarkt noch Zeit brauchen werden bis sie sich wieder auf einem normalen Niveau eingependelt haben. Dabei verwies er laut Business Insider auf die extremen Schwankungen der Öl- und Gaspreise in den letzten Jahren. Zunächst ließ die Corona-Pandemie die Energiepreise einbrechen, Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine ließ sie dann jedoch in die Höhe schnellen.

Berg- und Talfahrt der Öl- und Gaspreise

Im Jahr 2020, als die Corona-Pandemie die Welt lahmlegte, fiel der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zeitweise auf bis zu 14 US-Dollar. Derweil erreichten die US-Gaspreise im selben Jahr einen Tiefststand von 1,77 US-Dollar je Gallone. Im Juni 2022 ging es dann für den Brent-Preis auf bis zu 133 US-Dollar pro Barrel. Auch die Gaspreise erreichten 2022 Höchststände. Laut Angaben der Energy Information Administration kletterten sie auf etwa 5 US-Dollar pro Gallone, berichtet Business Insider.

In den vergangenen Monaten sind die Energiepreise wieder deutlich gesunken. Derzeit notiert der Brent-Preis etwa bei 79,15 US-Dollar pro Barrel, die Gaspreise liegen bei 1,97 US-Dollar pro Gallone (Stand: 07. Februar 2024).

Die fallenden Ölpreise wurden zuletzt unter anderem mit der jüngsten Kursentwicklung des US-Dollars erklärt. Die US-Währung wurde von überraschend starken Daten vom US-Arbeitsmarkt und den jüngsten Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell, die gegen schnelle Zinssenkungen sprechen, gestützt. Die Dollar-Stärke macht wiederum das in US-Dollar gehandelte Rohöl auf dem Markt teurer, was die Nachfrage bremst und die Preise belastet. Auch ein hohes Angebot an Rohöl aus Ländern außerhalb des OPEC-Ölkartells hatte die Notierungen unter Druck gesetzt. Trotz der bis zuletzt starken US-Konjunkturdaten gibt es zudem Befürchtungen einer bevorstehenden Rezession in den USA, die sich womöglich negativ auf die Nachfrage auswirken könnte.

Experte erwartet langfristig steigende Energiepreise

Harvard-Ökonom Rogoff erwartet langfristig jedoch steigende Energiepreise "sofern die Investitionen nicht stark anziehen, was angesichts der aktuellen politischen Leitlinien unwahrscheinlich erscheint."

Im vergangenen Jahr sei der weltweite Ölbedarf laut Schätzungen der IEA um 2,3 Millionen Barrel pro Tag gestiegen - bis 2050 könnte die Nachfrage um bis zu 42 Prozent ansteigen. Und selbst wenn immer mehr Energiekonzerne investieren, um ihre Produktion zu steigern, warnen einige Experten, wie Business Insider berichtet, dass es Jahre dauern könnte, bis das Unterversorgungsproblem der Branche damit behoben werden könne. Somit dürften die Preise wahrscheinlich vorerst steigen.

Dennoch dürften die Öl- und Gaspreise weiterhin Phasen großer Volatilität erleben. "Angebots- und Nachfrageschocks werden höchstwahrscheinlich weiterhin den Energiemarkt und die Weltwirtschaft durcheinander bringen", so Rogoff.

"Wenn es zu einem Energieschock kommt, kann es einer enormen Preisänderung bedürfen, um den Markt zu räumen. Und die Pandemie war die Mutter aller Schocks und führte zu der größten nachhaltigen Nachfrageverschiebung seit dem Zweiten Weltkrieg", gibt Business Insider Rogoff wieder.

Redaktion finanzen.net

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