Kurse geben nach

Goldpreis, Silberpreis & Co.: PDAC-Fluch? Was hinter dem erneuten Abverkauf der Edelmetallpreise steckt

26.06.22 12:04 Uhr

Goldpreis, Silberpreis & Co.: PDAC-Fluch? Was hinter dem erneuten Abverkauf der Edelmetallpreise steckt | finanzen.net

Ist es wirklich ein Fluch, der die Kurse bei Gold und Silber einbrechen lässt? Oder steckt mehr hinter dem erneuten Edelmetall-Abverkauf?

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von Markus Bußler, Euro am Sonntag

Die PDAC, mit vollem Namen Prospectors & Developers Association of Canada, ist eine Institution. Jahr für Jahr pilgern Unternehmen aus der Rohstoffbranche, Fondsmanager und institutionelle Investoren nach Toronto zur weltgrößten Minenmesse. Bislang fand sie stets im März statt. Und aus irgendeinem kaum nachvollziehbaren Grund sind die Kurse der Edelmetalle und Edelmetallaktien Jahr für Jahr zu Messebeginn eingebrochen.

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Sicher, der März ist aus saisonaler Sicht kein besonders starker Monat für Gold. Dennoch war die Schwäche auffällig, manch einer vermutete deshalb einen PDAC-Fluch hinter der Kursschwäche. Wegen der Pandemie entschlossen sich die Veranstalter, die Messe dieses Jahr auf den Juni zu verlegen. Und siehe da: Der Goldpreis erreichte im März seinen Höchststand. Doch pünktlich zum Beginn der PDAC Anfang dieser Woche gerieten die Kurse für Gold, Silber und Minen erneut deutlich unter Druck. Also doch ein Fluch?

Anleiherenditen steigen

Auch wenn es in der Goldwelt viele Mythen gibt - einen PDAC-Fluch gibt es wohl nicht. Vielmehr haben zu Wochenbeginn die rasant gestiegenen Renditen der US-Staatsanleihen für einen Abverkauf über alle Asset-Klassen hinweg gesorgt. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen sprang kurzzeitig über 3,4 Prozent. Und die Erwartungen an den Zinsentscheid der US-Notenbank am Mittwochabend (nach Redaktionsschluss) kletterten nach oben. Das Gros rechnet nun mit einem Zinsschritt von 75 Basispunkten. Nüchtern betrachtet ist es logisch, dass die Renditen angesichts einer rekordhohen Inflation von 8,6 Prozent steigen. Und weiter nüchtern betrachtet liegt der Realzins damit bei über minus fünf Prozent.

Was also kommt als Nächstes?

So paradox es klingt: Vermutlich wäre ein Zinsschritt von 75 Basispunkten seitens der US-Notenbank sowohl für Gold als auch für die Minenaktien das Beste, was passieren kann. Aktuell scheint eine panische Angst vor einem solchen Zinsschritt im Markt vorhanden zu sein. Sollte die Fed diesen Schritt gehen, wird sich der Markt wieder auf die fundamentalen Tatsachen konzentrieren und erkennen, dass der Realzins weiter tief negativ bleibt.

Im Grunde herrscht auch nach einer potenziellen Zinserhöhung von 75 Basispunkten ein ideales Umfeld für den Goldpreis vor. Diese psychologische Angsthürde könnte aber dann aus dem Markt genommen sein. Die großen Produzenten wie Barrick Gold (WKN: 870 450) oder Newmont (853 823) sind weiterhin extrem günstig bewertet und haben eine historisch hohe Dividendenrendite zwischen drei und vier Prozent. Sie bleiben für Anleger im Goldsektor weiterhin erste Wahl.











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