'Kräftemessen'

Ölpreise legen weiter deutlich zu - Spannungen im Nahen Osten beflügeln

21.06.19 18:09 Uhr

Ölpreise legen weiter deutlich zu - Spannungen im Nahen Osten beflügeln | finanzen.net

Die Ölpreise haben am Freitag zugelegt und damit an den kräftigen Preissprung vom Vortag angeknüpft.

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Als Preistreiber gelten die Spannungen zwischen den USA und dem Opec-Mitglied Iran. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 65,12 US-Dollar. Das waren 67 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 38 Cent auf 57,45 Dollar.

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Im Handelsverlauf hatten die Ölpreise zeitweise stärker zugelegt und der Brent-Preis bei 65,76 Dollar den höchsten Stand seit Ende Mai erreicht. "Ausschlaggebend sind die anhaltenden Spannungen im Nahen Osten und vor allem das amerikanisch-iranische 'Kräftemessen' am Arabischen Golf, dem wichtigsten Produktionsstandort und Transportknotenpunkt der Welt", hieß es in einer Analyse von Rohstoffexperten der Commerzbank.

Zuletzt hatte der Abschuss einer US-Drohne durch den Iran die Spannungen angeheizt. US-Präsident Donald Trump hatte am Freitag aber auf dem Kurznachrichten Twitter mitgeteilt, dass ein militärischer Gegenschlag gegen den Iran "unverhältnismäßig" gewesen wäre. Die Ölpreise gaben daraufhin einen Teil der früheren Gewinne wieder ab.

Auf Wochensicht haben die politischen Spannungen in der ölreichen persischen Golfregion die Erdölpreise spürbar steigen lassen. Vor dem Abschuss der amerikanischen Drohne durch den Iran hatte ein mutmaßlicher Angriff auf zwei Tanker im Golf von Oman für Aufsehen gesorgt. Die USA und Saudi-Arabien machen Iran dafür verantwortlich, während die Führung in Teheran eine Beteiligung bestreitet.

In der Golfregion liegt ein Nadelöhr für den Rohöltransport, die Meerenge von Hormus. Iran hat mehrfach gedroht, die Seestraße zu blockieren. Nach Einschätzung der Commerzbank-Experten ist vorerst keine Entspannung der Lage in Sicht. Sie verwiesen auf die Ankündigung des Irans, ab nächster Woche die Anreicherung von kernwaffenfähigem Material fortzusetzen.

NEW YORK/LONDON (dpa-AFX)

Bildquellen: Svetlana Tebenkova/iStockphoto, MilaCroft / Shutterstock.com

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