Klimastrategie im Fokus

So reagieren die US-Ölriesen auf die Biden-Präsidentschaft

24.11.20 22:01 Uhr

So reagieren die US-Ölriesen auf die Biden-Präsidentschaft | finanzen.net

Vor der US-Präsidentschaftswahl gab es kritische Stimmen, die sich um die US-Öl- und Gasindustrie sorgten, sollte Joe Biden neuer Präsident der USA werden. Inzwischen gilt Biden als gewählter Präsident, aber die großen Ölkonzerne machen sich deshalb keine Sorgen.

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• Biden will einige Trump-Entscheidungen gleich zu Beginn seiner Amtszeit rückgängig machen
• Wiedereintritt in Pariser Klimaabkommen geplant
• Pläne für Energiebranche könnten milder ausfallen

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Der künftige US-Präsident Joe Biden, kündigte bereits an, direkt am ersten Tag seiner Amtszeit einige politische Entscheidungen von Donald Trump rückgängig zu machen. Eine dieser Entscheidungen ist der Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen. Biden will als eine seiner ersten Amtshandlungen die Rückkehr in das Abkommen von Paris einleiten. Somit dürfte eines der Ziele Bidens in seiner Amtsperiode die Reduzierung von CO2-Emissionen sein. Doch die Präsidentschaft von Joe Biden und seine Klimastrategie bereitet den Managern aus der Öl- und Gasindustrie keine Sorgen.

Energiepläne könnten "gemildert" werden

Vicki Hollub, CEO von Occidental Petroleum, erklärte gegenüber CNBC: "Es ist etwas, von dem ich wirklich nicht viel hören möchte. Ich kann Ihnen sagen, dass der Übergang von der derzeitigen Regierung, die die Branche sehr, sehr unterstützt hat, zu Herrn Biden, der im Januar Präsident wird, meiner Meinung nach einige Leute überraschen wird".

Die Occidental-Chefin vermute aber, dass einige von Bidens Energieplänen durch die voraussichtliche Mehrheit der Republikaner im Senat etwas "gemildert" werden könnten. Sie gehe davon aus, dass die Republikaner, die nur noch einen Sitz von einer Mehrheit im US-Senat entfernt sind, bei der Stichwahl am 5. Januar in Georgia das Rennen machen werden. Daher dürften Bidens womöglich kommende neue Vorschriften ihrer Meinung nach für die Branche umsetzbar sein.

Zusammenarbeit mit Energiesektor wichtig

"Es geht wieder um die Zusammenarbeit. Ich denke, egal wer im Weißen Haus ist, egal welche Partei den Senat und das Haus kontrolliert, für uns als Industrie ist es wirklich unerlässlich, mit ihnen, den Aufsichtsbehörden und den Menschen in unserer Gesellschaft zusammenzuarbeiten", sagte Hollub gegenüber CNBC. "Ich bin nicht so besorgt wie manche Leute. Es wird einiges an Arbeit erfordern, um dieses Wissen zu teilen und seine Mitarbeiter an Bord zu bringen. Aber sie verstehen die Kohlendioxidabscheidung, sie wissen, dass es funktioniert ... Letztendlich denke ich, dass es uns als Branche gut geht, solange wir unsere langfristigen Entwicklungspläne haben", gibt CNBC die Occidental Petroleum-Chefin wieder.

Verschieden Interessen vereinen

Während Demokraten wie die Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez laut CNBC darauf drängen würden, dass Biden erwägt, den Green New Deal zu unterstützen, der die Kohlenstoffemissionen aus den meisten Quellen über ein Jahrzehnt hinweg eliminieren würde, glaubt Bob Dudley, ehemaliger CEO von BP und Vorsitzender der Öl- und Gasklimainitiative (OGCI), nicht, dass Biden so weit gehen könne. Es gebe ein Spektrum in Bidens Partei und es "gibt einige, die viel schneller gehen wollen, und als Politiker muss er das, was manche als 'ganz links' bezeichnen, mit den gemäßigteren Teilen seiner Partei in Einklang bringen", erklärte er gegenüber Steve Sedgwick von CNBC. Wie Biden das umsetzen will, wisse er auch noch nicht, aber er hoffe, dass der der künftige US-Präsident mit Leuten aus der Branche darüber sprechen werde, was genau möglich sei, so Dudley während der virtuellen ADIPEC 2020-Konferenz.

Redaktion finanzen.net

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