Keine neuen Höchststände

Im Umfeld von Inflation und Rezession: Diese Chancen sieht ein Experte 2023 für Gold und Silber

29.12.22 22:29 Uhr

Gold und Silber: Chancen und Risiken im Umfeld von Inflation und Rezession | finanzen.net

Gold gilt als Krisenwährung. Doch trotz voraussichtlich zu erwartender Krisen im neuen Jahr dürfte weder das Edelmetall noch der kleine Rohstoffbruder Silber davon deutlich profitieren, glauben die Experten der französischen Natixis-Bank.

Werte in diesem Artikel
Rohstoffe

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• 2023 geprägt von Inflation und Rezession
• Natixis-Analysten erwarten Erholung 2024
Gold und Silber wohl nicht mit neuen Höchstständen

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Das Jahr 2023 dürfte weiterhin von hohen Verbraucherpreisen und damit einhergehenden Wirtschaftsrisiken geprägt sein. Experten rechnen weltweit mit einem langsameren Wirtschaftswachstum, wenige zweifeln an einer Rezession.

Experten von Natixis sehen 2023 Rezession

Dazu gehören auch die Experten der französischen Bank Natixis, die eine Rezession 2023 fest einpreisen, für das Folgejahr aber dann bereits Erholungstendenzen sehen: "Wir blicken auf eine deutliche Verlangsamung des Wachstums, aber danach sollte die Inflation [der Tendenz] folgen. Die Leitzinsen der Zentralbanken der Welt liegen nahe an ihren Endniveaus (nach Höchstständen im ersten Halbjahr könnten die nächsten Bewegungen zumindest 2024 größtenteils nach unten gerichtet sein). Der Winter kommt, aber das ist normal, der Frühling kommt auch", so die Ökonomen in ihrem Ausblick auf das Jahr 2023.

Konkret gehen die Experten davon aus, dass die aggressive Geldpolitik der US-Notenbank das US-Wirtschaftswachstum ausbremsen werde. Auch die Inflation werde infolge des geringeren Wachstums aber auf 3 Prozent sinken, so Natixis weiter.

Gold kein Profiteur

Doch trotz der großen Rezessionsrisiken wird die Krisenwährung Gold im neuen Jahr nicht profitieren, glaubt Bernard Dahdah, Edelmetallanalyst bei Natixis. Basiseffekte würden die Inflation 2023 erheblich beeinflussen, insbesondere im Sommer, wenn die Verbaucherpreise ihren Höhepunkt erreichten, betonte der Experte gegenüber dem Branchenportal Kitco News. Dabei verwies Dahdah auch auf die Geldpolitik: "Die Federal Reserve wird im nächsten Jahr beginnen, die Zinsen zu senken, aber die Inflation wird schneller fallen, als die Zentralbank die Zinsen senkt, und das hält die Realzinsen im positiven Bereich", erklärte er. "Das wird für Gold negativ sein."

Darüber hinaus rechnet der Analyst mit einer Wirtschaftserholung in China, wenn die strikte COVID-Politik des Landes aufgeweicht und entsprechende Beschränkungen aufgehoben werden. Diese Entwicklungen dürften sich eher positiv auf Aktien auswirken, als auf Edelmetalle. "Wenn Sie mich fragen, wohin sich der Goldpreis bewegt, denke ich, dass wir auf diesem Niveau bleiben, aber die Risiken sind nach unten gerichtet", so Dahdah weiter.

Er selbst stehe Gold neutral gegenüber und sehe weiterhin eine solide physische Nachfrage und weitere Käufe von Zentralbanken, die dafür sorgen dürften, den Goldpreis über 1.600 US-Dollar pro Feinunze zu stützen. "Die Goldnachfrage der Zentralbanken wird in absehbarer Zeit nicht enden, daher erwarte ich weitere Käufe im Jahr 2023, da die Nationen ihre Abhängigkeit vom US-Dollar weiter reduzieren", sagte er.

An einen Absturz des Goldpreises glaubt Dahdah zwar nicht, aber "ich sehe auch nicht ein, warum wir auf 2.000 oder sogar 1.900 Dollar zurückkommen sollten." Es sei eine weitere bedeutende wirtschaftliche oder geopolitische Krise nötig, um den Goldpreis auf neue Rekordmarken zu treiben.

Silber wird schlechter abschneiden als Gold

Auch wenn Dahdah für den Goldpreis 2023 keine großen Sprünge erwartet, geht er dennoch davon aus, dass das Edelmetall seinen kleinen Bruder Silber outperformen wird. Zwar sei die Nachfrage - insbesondere getrieben durch die Solarbranche - weiter solide, es sei aber immer noch genügend Silber verfügbar, da dieses oft als Nebenprodukt bei der Produktion von Basismetallen abgebaut werde. Den Silberpreis sieht der Analyst im neuen Jahr "im niedrigen 20-Dollar-Bereich" und damit in etwa auf dem Niveau vom Jahresende 2022.

Redaktion finanzen.net

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