Stefan Salomon: Nächstes Gold-Kursziel bei 1500 Dollar
Der Goldpreis hat sich von seinem kurzen Absturz erholt. Finanzen.net sprach mit dem technischen Analysten Stefan Salomon über die charttechnischen Perspektiven des Goldpreises.
finanzen.net: Kurz nach der gestrigen Fed-Entscheidung sah es einen Moment lang nicht ganz so gut für den Goldpreis aus. Wie bewerten Sie die aktuelle Lage aus charttechnischer Sicht?
Stefan Salomon: Auf lange Sicht sieht der Goldchart extrem gesund aus. Bei der Betrachtung der Monatskerzen gelang zuletzt der Ausbruch aus einer Keilformation in höhere Kursregionen. Dadurch hat sich weiteres Kurspotenzial nach oben eröffnet.
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Gold-Chart auf monatlicher Basis
Welches Aufwärtspotenzial trauen Sie dem Goldpreis konkret zu?
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt würde ich hier als Kursziel die Zone von 1.550 bis 1.600 Dollar sehen. Da charttechnische Bewertungen aber alles andere als statisch betrachtet werden sollten, könnte sich dieses Kursziel im Falle einer längeren Seitwärtsbewegung weiter nach oben verschieben. Auf Basis der Monatskerzen gab es drei weiße Soldaten zu sehen, deren Dynamik zwar etwas nachgelassen hat. Dennoch zeigen sie die positive Grundstimmung im Goldmarkt weiterhin eindrucksvoll auf.
Beim Erreichen welches Goldpreisniveaus sehen Sie ein Verkaufssignal ausgelöst?
Ein erstes Negativsignal würde im Falle eines Unterschreitens von 1.315 Dollar generiert werden. Dann wäre nämlich das Tief der schwarzen Wochenkerze des Bearish Engulfing Pattern verletzt. Richtig kritisch wird es, wenn der Goldpreis in die Keilformation zurückfallen sollte. Dies wäre bei der Marke von 1.300 Dollar der Fall. Ein echter Knackpunkt würde sich aber durch einen Kursrutsch unter 1.225 Dollar ergeben, weil dies den gleichzeitigen Bruch des Keils und des Aufwärtstrends bedeuten würde. Aktuell stehen die Ampeln beim gelben Edelmetall allerdings eindeutig auf Grün.
Gold-Chart auf Wochenbasis
Welche technische Indikatoren stufen Sie beim Goldpreis als besonders verlässlich ein?
Indikatoren nutze ich nur sehr sparsam. Vorrang haben für mich natürlich Candlestick-Formationen in Verknüpfung mit der klassischen Trend- und Formationsanalyse. Spezielle Indikatoren für die Interpretation des Goldpreises sind daher nicht notwendig.
Haben Sie eine Empfehlung, die Anleger vor allem im Goldmarkt nie vergessen sollten?
Gold ist in meinen Augen eine Modeerscheinung. Da der Handel als sehr eng bezeichnet werden kann, drohen im Falle einer Trendwende drastische Kursreaktionen. Deshalb sollten Anleger besonders diszipliniert Buchgewinne absichern bzw. potenzielle Verluste absichern.
Vita: Stefan Salomon ist seit Mitte der 90er Jahre Technischer Analyst. Seitdem war er unter anderem Leiter der Technischen Analyse der Wallstreet:Online AG, Financial Advisor der Hornblower Fischer AG, ehemaliges Vorstandsmitglied und Regional-Manager in Berlin der VTAD e.V. Salomons Spezialgebiete sind: Trend- und Formationsanalyse sowie Candlesticks. Salomon leitet regelmäßig Seminare, mentales Training und das Coaching von Tradern. www.candlestick.de