Goldpreis: Heftiger Einbruch nach Fed-Statements
Falkenhafte Töne der US-Notenbank haben den Krisenschutz in deutlich tiefere Regionen fallen lassen.
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von Jörg Bernhard
Weil elf von 18 Notenbankern mindestens zwei Zinserhöhungen um 25 Basispunkte für das Jahr 2023 in Aussicht gestellt haben, kam bei Gold massiver Verkaufsdruck auf. Die Fed-Statements haben sowohl den Dollar als auch die US-Renditen nach oben getrieben und dadurch das Marktsentiment empfindlich eingetrübt. Das Thema "Inflation" dürfte an den Goldmärkten aber weiterhin heiß diskutiert werden. Am Vormittag erfahren die Marktakteure endgültige Zahlen zur Inflation (Mai) in der Eurozone. Laut einer von Trading Economics veröffentlichten Umfrage unter Analysten rechnen diese im Durchschnitt mit einer jährlichen Teuerungsrate in Höhe von 2,0 Prozent (Vormonat: 1,6 Prozent). Am Nachmittag dürften dann US-Konjunkturindikatoren wie die wöchentlichen Erstanträge aus US-Arbeitslosenhilfe und der Konjunkturausblick der Philadelphia Fed (beide 14.30 Uhr) für erhöhte Aufmerksamkeit sorgen. Nach drei Tagen der Stagnation ging es mit der gehaltenen Goldmenge des weltgrößten Gold-ETFs 1.044,61 auf 1.045,78 Tonnen - trotz der Fed-Überraschung - überraschenderweise erstmals wieder bergauf.
Am Donnerstagmorgen präsentierte sich der Goldpreis mit fallenden Notierungen. Bis gegen 7.10 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (August) um 40,30 auf 1.821,20 Dollar pro Feinunze.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Rohöl: Starker Dollar sorgt für Minuszeichen
Der starke Dollar hat auch den Ölpreis in Mitleidenschaft gezogen und unter sein Zweijahreshoch zurückfallen lassen. Sollten die unerwartet "falkenhaften" Töne zu einer nachhaltigen Dollarstärke führen, wäre dies als negativer Begleitumstand für alle Rohstoffe anzusehen. Ein vom EIA gemeldeter Lagerrückgang fiel mit 7,4 Millionen Barrel höher als erwartet aus und verhinderte dadurch am gestrigen Mittwoch ein heftigeres Minus. Starke Raffineriezahlen aus China sorgten ebenfalls für ein Begrenzen der Verluste, schließlich war hier ein Zuwachs um 4,4 Prozent auf ein neues Rekordhoch gemeldet worden.
Am Donnerstagmorgen präsentierte sich der Ölpreis mit nachgebenden Notierungen. Bis gegen 7.10 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Future um 0,21 auf 71,94 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,24 auf 74,15 Dollar zurückfiel.
Redaktion finanzen.net
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