Goldpreis: Dollar deutlich gefragter als das gelbe Edelmetall
Der Dollarindex kletterte auf den höchsten Stand seit März 2020. Damals wie heute scheint die Weltleitwährung als sicherer Hafen (zumindest temporär) gefragter zu sein als Gold.
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von Jörg Bernhard
Keinen Rückenwind lieferten hingegen die US-Renditen. US-Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeiten rentieren mit aktuell 2,77 Prozent p.a. mittlerweile signifikant unter der Drei-Prozent-Marke. Die US-Währung erlebt derzeit ein eindrucksvolles Comeback, weil sich die Konjunkturperspektiven in Europa und China - bedingt durch Russlands Krieg gegen die Ukraine bzw. den strengen Lockdowns im Reich der Mitte - deutlich stärker eintrüben als jenseits des Atlantiks. Als enttäuschend ist allerdings der Umstand anzusehen, dass der Goldpreis trotz einer deutlich gestiegenen Risikoaversion im frühen Mittwochshandel negative Vorzeichen ausweist. Angesichts der massiven Zinssorgen und der charttechnisch angeschlagenen Lage überwiegt an den Goldmärkten derzeit die Skepsis. Laut FedWatch-Tool des Terminbörsenbetreibers CME Group droht auf der in der kommenden Woche anstehenden Fed-Sitzung eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte, was sich an einer ausgewiesenen Wahrscheinlichkeit von über 94 Prozent ablesen lässt.
Am Mittwochmorgen präsentierte sich der Goldpreis mit nachgebenden Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Juni) um 4,30 auf 1.899,80 Dollar pro Feinunze.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Rohöl: Atempause nach Preissprung
Die Ankündigung Russlands, Polen und Bulgarien nicht mehr mit Gas zu beliefern, bescherte dem fossilen Energieträger am gestrigen Dienstag ein kräftiges Tagesplus von über drei Prozent. Die erhöhte Volatilität wird aller Voraussicht nach weiterhin anhalten. Nur zur Erinnerung: Anfang des Jahres lag der CBOE-Öl-Volatilitätsindex bei lediglich 37 Prozent und kletterte Anfang März auf ein Jahreshoch von 79 Prozent (aktuell: 53,6 Prozent). Neue Impulse könnte der fossile Energieträger am Nachmittag erfahren, wenn die US-Energiebehörde Energy Information Administration (16.30 Uhr) ihren Wochenbericht zur Entwicklung der Lagerreserven und Produktionszahlen veröffentlichen wird. Laut einer von Trading Economics veröffentlichten Umfrage unter Analysten soll es bei Öl und Benzin Lagerzuwächse in Höhe von zwei Millionen bzw. 800.000 Barrel gegeben haben.
Am Mittwochmorgen präsentierte sich der Ölpreis mit etwas höheren Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MESZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Future um 0,28 auf 101,98 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,49 auf 105,10 Dollar anzog.
Redaktion finanzen.net
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