Goldpreis

COT-Report für Gold: Massenflucht in Gold-Futures hält an

09.07.16 15:00 Uhr

COT-Report für Gold: Massenflucht in Gold-Futures hält an | finanzen.net

Der am Freitagabend veröffentlichte aktuelle Commitments of Traders-Report der US-Aufsichtsbehörde CFTC wies einen neuen Rekordwert beim Open Interest aus.

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von Jörg Bernhard

So ging es in der Woche zum 5. Juli mit der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) von 613.792 auf 652.971 Futures (+6,4 Prozent) deutlich nach oben, was ein neues Allzeithoch darstellte. Mit der kumulierten Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Terminspekulanten ging es etwas weniger dynamisch bergauf. Sie kletterte nämlich von 326.321 auf 340.207 Kontrakte (+4,3 Prozent). Vor allem Großspekulanten (Non-Commercials) wurden optimistischer. Deren Netto-Long-Position legte im Berichtszeitraum von 301.920 auf 315.963 Futures (+4,7 Prozent) zu, während bei den Kleinspekulanten ein marginales Minus 24.401 auf 24.244 Kontrakte (-0,6 Prozent) zu Buche schlug. Wichtig: Gold-Futures bewegen auf dem Papier mehr als 65 Millionen Feinunzen des seltenen Edelmetalls. Die an der Terminbörse physisch hinterlegten Goldbestände belaufen sich aber auf weniger als 1,5 Millionen Unzen. Das heißt jede 43. Unze basiert auf einem Zahlungs- bzw. Lieferversprechen. Ob dieses im Worst-Case-Szenario eingehalten wird, darf bezweifelt werden.

Über 2.000 Tonnen in ETFs gebunkert

Das gelbe Edelmetall überzeugt weiterhin durch ein hohes Maß an relativer Stärke. Markante Erholungstendenzen internationaler Aktien bremsen den Krisenschutz Gold allenfalls leicht und meist nur temporär. Massive Kapitalzuflüsse verzeichnen zudem physisch besicherte Gold-ETFs. So meldete zum Beispiel die Nachrichtenagentur Bloomberg, dass die gehaltene Goldmenge sämtlicher Gold-ETFs in der vergangenen Woche wieder über 2.000 Tonnen geklettert ist. So hoch fielen die Goldbestände letztmals vor über drei Jahren aus. Erheblichen Goldappetit verspürte im vergangenen Monat aber auch die chinesische Notenbank, die ihre Goldbestände um ungefähr 500.000 Feinunzen auf 58,62 Millionen Feinunzen (1.823 Tonnen) aufgestockt hat. Mit Blick auf Europa (Brexit, Bankenkrise in Italien, Griechenland) scheint der Kauf des gelben Edelmetalls keine schlechte Idee zu sein.

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