Kann der hohe Goldpreis helfen? Analysten warnen vor "Peak Gold"
Der Goldpreis hat im September neue Rekordhöhen erklommen, aber die Angebotsseite bereitet Analysten Sorgen. Einer von ihnen warnt sogar vor einem "Peak Gold" - also einem Produktionshöhepunkt.
• Analysten sorgen sich wegen geringem Goldangebot
• Goldentdeckungen werden seltener und kleiner
• Junior-Ressourcenunternehmen benötigen bessere Finanzierung
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Laut einem Bericht des S&P Global Analysten Paul Manalo hat die Zahl bedeutender Goldfunde - definiert als Goldentdeckung die mindestens 2 Millionen Unzen (Moz) an Reserven, Ressourcen und früherer Produktion enthält - in den letzten Jahren deutlich abgenommen. "Seit 2020 gab es nur fünf größere Entdeckungen mit insgesamt 17 Millionen Unzen Gold, was nur 22 Prozent der zusätzlichen 79 Millionen Unzen Gold ausmacht, die in der Aktualisierung von 2024 hinzugefügt wurden", schrieb Manalo. Wie der Analyst erklärte, sind die jüngsten Entdeckungen "rar und kleiner in der Größe, mit einem Durchschnitt von 3,5 Moz im Vergleich zu dem Durchschnitt von 5,5 Moz von 2010 bis 2019".
Diese Entwicklung dürfte nicht ohne Auswirkungen auf das Goldangebot bleiben: "Auf der Grundlage des jüngsten monatlichen Gold Commodity Briefing Service erwarten wir, dass das Goldangebot im Jahr 2026 mit 110 Moz seinen Höhepunkt erreichen wird, angetrieben durch eine erhöhte Produktion in Australien, Kanada und den USA - Länder, die auch den größten Teil des entdeckten Goldes liefern. Es wird erwartet, dass das Goldangebot im Jahr 2028 auf 103 Millionen Unzen zurückgeht, was auf einen Rückgang des Angebots in diesen Ländern zurückzuführen ist", warnte Manalo in seinem Bericht.
Jedoch sieht Manalo auch einen Hoffnungsschimmer. So könnte der steigende Goldpreis seiner Meinung nach dazu beitragen, die Situation zu verbessern, da er es ermögliche, die jährlichen Goldexplorationsbudgets weiter zu erhöhen. Tatsächlich war der Goldpreis Ende September gleich mehrere Handelstag in Folge auf neue Rekordhochs gestiegen, angetrieben von Zinssenkungshoffnungen, geopolitischen Spannungen sowie der steigende Nachfrage seitens der Zentralbanken.
Peak Gold ist bereits da
Ein besorgniserregendes Bild der Lage zeichnet laut "Kitco News" auch Rick Mills: "Die Situation ist katastrophal, und sie beginnt mit dem Bergbau", wird der Herausgeber von Ahead of the Heard zitiert. "Im Jahr 2023 ergibt sich bei 4.448 Tonnen Goldnachfrage minus 3.644 Tonnen Goldminenproduktion ein Defizit von 804 Tonnen. […] Nur durch das Recycling von 1.237 Tonnen Goldschmuck könnte die Nachfrage gedeckt werden. (The World Gold Council: 'Gold Demand Trends Full Year 2023')", erläuterte Mills und ergänzte: "Dies ist unsere Definition von Peak Gold".
Mills bemängelt, dass die großen Bergbauunternehmen zwar nach mehr Gold suchen, dies aber lediglich auf ihren eigenen Grundstücken tun und manchmal am Rande von Vorkommen schürfen, die schon vor Jahrzehnten entdeckt wurden. "Sie tun nichts, um neue Minen zu finden, aber das war noch nie die Aufgabe der großen Unternehmen. Es ist die Aufgabe der Junioren, neue Mineralvorkommen zu entdecken, aber sie werden nicht finanziert; sie haben buchstäblich kein Geld."
Worauf es jetzt ankommt
Die Antwort auf das Angebotsproblem sind seiner Meinung nach also die Junior- Unternehmen, die Ressourcen finden welche die Bergbauunternehmen dann kaufen und in ihre abbaubaren Reserven umwandeln. "Für die Bergbauindustrie ist es von grundlegender Bedeutung, dass die Junioren gut finanziert sind. […] Die Junioren müssen draußen im Busch sein und Entdeckungen machen", argumentiert Mills.
Redaktion finanzen.net
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