Geldanlage-Report Armin Brack

SILBER: Geht die Rallye weiter?

15.12.10 08:56 Uhr

SILBER: Geht die Rallye weiter? | finanzen.net

Der Silberpreis-Joker

Werte in diesem Artikel
Rohstoffe

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Dafür, dass Spekulanten auch im kommenden Jahr mit einer Achterbahnfahrt beim Silberpreis rechnen können, sorgt eine weitere Spezialsituation:

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Seit die Gebrüder Hunt 1980 kurzzeitig den gesamten Silbermarkt unter ihre Kontrolle brachten und für eine regelrechte Preisexplosion auf kurzzeitig über 100 US-Dollar je Unze sorgten, flammen immer wieder Manipulationsvorwürfe auf. Der US-Silber-Guru Ted Butler schreibt seit Jahren davon, dass der Preis durch ungeheuer große Shortpositionierungen künstlich niedrig gehalten werde.

Nun hat die US-Terminmarktaufsicht bestätigt, dass der Vorwurf der Preismanipulation am Silbermarkt untersucht wird. Ob tatsächlich Anzeichen für eine Manipulation gefunden werden, ist sehr fraglich.

Im Fall der Fälle könnte es aber tatsächlich zu einer weiteren Beschleunigung des Anstiegs kommen. Die Untersuchungen sind also eine Art Wildcard für den Silberpreis.

Was den Silberpreis zu Fall bringen könnte

Was könnte nun aber eigentlich ein Ende des Silberanstiegs bewirken? Letztlich das Gegenteil dessen, was die Notenbanken jetzt machen:

Eine restriktive Geldpolitik, die die künstlich niedrig gehaltenen Zinsen deutlich steigen lassen und die Geldmenge zurückfahren würde. Befürworter einer solchen Politik verwenden gerne das Wort "Gesundschrumpfung". Doch ob eine solche Schrumpfung wirklich gesund wäre, ist äußerst fraglich. Es würde sich eher um eine Radikalkur handeln und ob der Patient, nämlich das Finanzsystem, diese letztlich überleben würde ist fraglich.

Eher zu befürchten sind geopolitische Krisen, speziell in Ländern der Emerging Markets, insbesondere Indien und China. Konflikte mit Taiwan bzw. Pakistan würden nicht nur die Konjunktur weltweit belasten, sondern auch für eine zurückgehende Nachfrage nach Gold und Silber sorgen. Das würde die Preise unter Druck bringen.

Das zeigt deutlich: Gold und Silber sind derzeit kein Schutz gegen fallende Aktienkurse. Beide Anlageklassen laufen eher parallel als konträr.

Wie Sie in Silber investieren können

Problem bei einem Investment in Silbermünzen oder -barren sind die damit verbundenen Kosten. So fällt beim Erwerb in Deutschland beispielsweise eine Mehrwertsteuer von 19 Prozent an.

Wer Silber nur als Spekulationsobjekt betrachtet fährt mit Zertifikaten oder Exchange Trades Commodities (ETCs) besser. Auch hier geht es aber nicht ganz ohne Gebühren und zudem besteht ein Emittentenrisiko. Geht der Emittent pleite, droht ein Totalverlust.

Eine Alternative stellt die Aktie von Silver Wheaton dar. Die Kanadier kaufen Teile der Silberproduktion einer ganzen Reihe von Silberminen zu vorher festgelegten Preisen ein und verkaufen diese dann zu Marktpreisen weiter.

Ein lukratives Handelsgeschäft also und vor allem ein Geschäftsmodell mit dem Produktionsrisiken und sonstige Risiken bei einem Investment in einzelne Minen ausgeschaltet werden können.

Gleichzeitig bietet die Aktie durch die niedrigen und konstanten Einkaufskosten einen Hebeleffekt auf die Entwicklung des Silberpreises. Dieser funktioniert natürlich in beide Richtungen. Silver Wheaton eignet sich daher optimal für aggressiv agierende Silberbullen, die aber die Nachteile von Investments in Silberzertifikate vermeiden wollen.

MEIN FAZIT:

- Gold und Silber boomen wie lange nicht mehr. Silber stieg zuletzt noch deutlich schneller als Gold.
- Kurzfristig ist der Silberpreis überhitzt. Es droht eine Korrektur. Mittelfristig sollte Silber seinen Aufwärtstrend aber beibehalten.
- Anleger, die in Silber investieren möchten, können dies über ETCs, Zertifikate oder durch Direktinvestments in Aktien wie Silver Wheaton tun. Letzteres ist die kostengünstigste Variante, weil keine zusätzlich Gebühren anfallen.

Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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