Warum die Ölpreise leicht steigen
Die Ölpreise sind trotz der verschärften Lage am Erdgasmarkt am Mittwoch gefallen.
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Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseeölsorte Brent 104,41 US-Dollar. Das waren 66 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 91 Cent auf 100,79 Dollar.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Russland hat seine Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien eingestellt. Obwohl ökonomische Verknüpfungen zum Ölmarkt bestehen, wirkte sich die Entscheidung am Erdölmarkt zunächst nicht besonders stark aus. Gas ist in einigen Bereichen durch Rohöl ersetzbar, aus technischen Gründen allerdings nur begrenzt. Hintergrund des Lieferstopps Russlands ist der Ukraine-Krieg, der zu scharfen Sanktionen überwiegend westlicher Länder geführt hat.
Der europäische Erdgaspreis TTF legte zu. Derzeit liegt er bei 108 Euro je Megawattstunde. Am Vortag hatte er noch bei rund 90 Euro je Megawattstunde gelegen. Gravierender wären die Auswirkungen, wenn auch Lieferungen für große Länder wie etwa Deutschland und Italien eingestellt wären. Polen hat sich schon seit längerer Zeit auf einen Ausstieg aus russischem Gas vorbereitet.
In Deutschland ist die Lage angespannter. Beim Erdgas habe man die Abhängigkeit von Russland bereits von 55 Prozent im vergangenen Jahr auf 35 Prozent reduziert, sagte Wirtschaftsminister Habeck. Ein sofortiger Ausfall der Lieferungen dürfte die deutsche Wirtschaft jedoch in eine Rezession stürzen. Er hatte jedoch bereits am Vortag ein Ölembargo gegen Russland als "handhabbar" bezeichnet. Deutschland sei einer Unabhängigkeit von russischen Ölimporten "sehr, sehr nahe gekommen", sagte der Grünen-Politiker.
"Deutschland hat seine Importabhängigkeit von russischem Öl in den letzten Wochen offenbar deutlich gesenkt", kommentierte Carsten Fritsch, Devisenexperte bei der Commerzbank. "Damit könnte Deutschland auch seinen Widerstand gegen ein Ölembargo der Europäischen Union gegen Russland aufgeben."
Ein Grund, warum die Auswirkungen des russischen Schritts gegen Polen und Bulgarien auf dem Rohölmarkt zunächst begrenzt geblieben sind, dürfte auch in China liegen. Dort sorgen strenge Corona-Maßnahmen der Regierung für erhebliche konjunkturelle Belastung. Unter der strikten Null-Covid-Politik dürfte auch die Nachfrage nach Öl, Benzin und Diesel leiden. China ist einer der größten Energieverbraucher der Welt.
SINGAPUR (dpa-AFX)
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