Experteneinschätzung

Preisrally voraus? Rohstoffexperte setzt auf Erdgas

28.07.24 14:18 Uhr

Wiird US-Erdgas bald massiv teurer? | finanzen.net

US-Erdgas wird sich deutlich verteuern, was für Turbulenzen bei der Energieversorgung in Europa sorgen dürfte, prognostiziert ein Marktexperte.

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• Preisrally bei Erdgas voraus?
• Angebotsdefizit befürchtet
• Folgen für Energiesicherheit in Europa

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Zwischen den Preisen, die in den Vereinigten Staaten für Erdgas bezahlt werden müssen und jenen, die an den europäischen Börsen aufgerufen werden, besteht eine massive Diskrepanz. Rund das Dreifache müssen Europäer für Erdgas auf den Tisch legen. Der Chef des Vermögensverwalters Goehring & Rozencwajg, Adam Rozencwajg, sieht den US-Erdgasmarkt aber vor einem Wendepunkt - mit möglichen negativen Folgen sowohl für die US-amerikanische als auch die europäische Seite.

Massive Preisrally bei US-Erdgas voraus?

In einem Marktkommentar des Unternehmens hat der Rohstoffexperte eine Preisangleichung hier- und jenseits des Atlantiks in Aussicht gestellt. Aktuell profitieren die US-Amerikaner noch davon, dass sie aufgrund eigener Erdgasvorkommen ihren Bedarf selber decken können, während Europäer Flüssigerdgas importieren müssen, was den Preis treibt. Noch in diesem Jahr könnte sich dieses Gefälle aber ausgleichen, so dass sich die Preise für Erdgas in den USA verdreifachen könnten, während zeitgleich die Energiesicherheit in Europa in Gefahr geraten würde.

Gründe für seine These

Dabei führt der Experte zunächst die steigende Nachfrage nach LNG-Flüssiggas an, die insbesondere durch europäische Bestrebungen, sich von russischen Gaslieferungen unabhängiger zu machen, angetrieben wird. Auch die Energiewende sei ein Grund, der Preisanstiege am Erdgasmarkt seiner Ansicht nach begünstigt. Zudem rechnet Rozencwajg damit, dass die hohe internationale Nachfrage zu einer Verknappung des inländischen Erdgasangebotes führen werde, was sich wiederum ebenfalls als Preistreiber erweisen dürfte.

Wie Rozencwajg erklärt, sollen Ende 2024 und 2025 zusätzliche 6 bcf/d LNG-Exportkapazitäten in Betrieb genommen werden. Nun mache man sich Sorgen darüber, wo das Gas herkommen solle. "Unsere Modelle sagen uns, dass die Produktion unmöglich gesteigert werden kann, um diese zusätzliche Exportnachfrage zu decken. Aufgrund der Angebots- und Nachfragetrends steht das nordamerikanische Erdgas zum ersten Mal seit 20 Jahren kurz vor einem strukturellen Defizit", warnt der Experte.

Ob es tatsächlich zu einem Angebotsdefizit im Erdgasmarkt kommen wird, bleibt abzuwarten.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: sdf_qwe / Shutterstock.com, Robert Neumann/123RF

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