Euro am Sonntag-Titel

Gold - So kaufen Sie richtig!

27.10.16 03:00 Uhr

Gold - So kaufen Sie richtig! | finanzen.net

Obwohl der Goldpreis zuletzt schwächelte, sollte sich die Hausse mittelfristig fortsetzen. Wie Anleger dabei sind. Plus: Exklusiver Test der Edelmetall-Händler.

Werte in diesem Artikel
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685,62 CHF 82,45 CHF 12,03%

Indizes

285,1 PKT -2,4 PKT -0,84%

von A. Höß und C. Platt, Euro am Sonntag

Keiner weiß besser über die Befindlichkeiten der Menschen Bescheid als Alphabet. Welche Themen sie bewegen, kann der Internetkonzern messen, indem er seine Online-­Suchmaschine Google auswertet.

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Das hat sich die Deutsche Vermögensberatung zunutze gemacht, um herauszufinden, welche Finanzthemen die Menschen hierzulande umtreiben. Sie hat 180 Millionen Suchanfragen in einer breit angelegten Studie ausgewertet. Die häufigste Frage lautet: "Lohnt sich die Investition in Gold/Silber?" Keine andere Frage zu Finanzangelegenheiten wurde Google häufiger gestellt.

Das Interesse an Gold ist verständlich. Die Zinsen sind niedrig, und Spareinlagen liefern keine Rendite mehr. Gleichzeitig sind die geopolitischen Unsicherheiten hoch, hinzu kommen Sorgen um die Folgen der ultralockeren Geldpolitik weltweit. Das lockt Anleger an.

In diesem Jahr zählt Gold zu den erfolgreichsten Anlageklassen. Um 19 Prozent stieg sein Preis in US-Dollar gerechnet seit Jahresanfang. Den Höchststand 2016 erreichte es Anfang Juli: Da stand die Notierung bei 1.367 Dollar.

Doch danach fehlte dem Goldmarkt eine klare Tendenz. Wochenlang pendelte der Kurs zwischen 1.300 und 1.360  Dollar. "Investoren befanden sich im Beobachtungsmodus und warteten auf eine weitergehende Korrektur oder ein Ereignis, das der Goldentwicklung wieder Leben einhaucht", sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte der Saxo Bank.

Die Korrektur kam Anfang Oktober. Bei der US-Notenbank Fed mehrten sich die Stimmen, die eine Zinsanhebung in naher Zukunft befürworteten. Das stärkte den Dollar und erhöhte die ­Anleiherenditen - beides schlecht für Gold, das dadurch als Investment un­attraktiver wird. In den vergangenen Tagen bewegte sich der Preis in einer Spanne von 1.240 bis 1.270 Dollar.

"Hauptverursacher des Preisrutschs waren spekulative Anleger", sagt Eugen Weinberg, Rohstoffanalyst der Commerzbank. Diese halten das Gold nicht physisch, sondern handeln Futures am Terminmarkt. "In den ersten beiden ­Oktober-Wochen ging die Zahl der Kontrakte, mit denen auf steigende Goldpreise gesetzt wird, so stark zurück wie noch nie zuvor in einem Zweiwochenzeitraum seit Beginn der Messungen vor zehn Jahren", berichtet Weinberg.

Trotzdem ist die Zahl der Spekulanten, die einen steigenden Preis erwarten, noch immer deutlich höher als die Zahl derer, die mit Rückgängen rechnen. Das zeigt, wie zuversichtlich diese Anleger gegenüber Gold sind (siehe ­Investor-Info unten).

Steigende Notierungen erwartet

Auch aufseiten der Analysten überwiegen die Optimisten. "Ich gehe davon aus, dass wir 2017 einen Preis von 1.500  Dollar sehen werden", sagt Weinberg. Er stützt seine Prognose auf die zahlreichen Unsicherheitsfaktoren im Markt. "Ich sehe zu viele Risiken, die zu weiteren Turbulenzen führen könnten", so der Analyst. "Dann dürften Anleger wieder in Gold flüchten." Als Krisenherde nennt er das rückläufige chinesische Wirtschaftswachstum, starke Schwankungen beim Ölpreis, die Bankenschwäche oder den Brexit - und betont, dies sei nur eine kleine Auswahl.

Das Verhalten der langfristig ausgerichteten Anleger spricht ebenfalls für eine nur zwischenzeitliche Schwäche. ETCs - börsengehandelte Papiere, die dem Goldpreis folgen - haben ihre ­Volumina weltweit kaum verändert. "Der Gesamtbestand dieser Papiere befindet sich weiterhin auf dem höchsten Stand seit Mitte 2013", sagt Analyst Thorsten Proettel von der Landesbank Baden-Württemberg. Er erwartet für Mitte 2017 einen Preis von 1.400 Dollar.

Die gute Stimmung am Goldmarkt trüben könnten vor allem die Noten­banken, allen voran die amerikanische Fed. Sollten sie sich für eine zügige Anhebung der Zinsen entscheiden, wäre dies Gift für den Preis des Edelmetalls.

Anleger, die von einer steigenden Goldnotierung profitieren wollen, haben die Wahl zwischen dem Kauf von Barren oder Münzen und dem eines ETC. Ersteres empfiehlt sich für jene, die dem Geld- und Finanzsystem per se misstrauen und größere Verwerfungen fürchten. Wer hingegen einzig auf einen steigenden Goldpreis setzen will, ist mit einem ETC gut bedient. Bei einigen Produkten besteht sogar ein Anspruch, sich das Gold ausliefern zu lassen.

Nachfolgend erfahren Sie, welche Händler die besten für den Goldkauf sind. Das Deutsche Kundeninstitut hat für €uro am Sonntag die wichtigsten Händler befragt und bewertet. Zudem lesen Sie, was bei Erwerb und Verkauf beachtet werden muss - und ob es Alternativen zu Gold gibt.

Investor-Info

Bestände der Anleger
Optimismus überwiegt

Finanzprodukte, die den Goldpreis abbilden (ETCs), sind im laufenden Jahr kontinuierlich gewachsen. Sie besitzen mittlerweile mehr als 2.300 Tonnen Gold. So hoch war der Bestand seit dem zweiten Quartal 2013 nicht mehr. Auch die spekulativen Anleger sind mehrheitlich optimistisch. An den maßgeblichen Warenterminbörsen in den USA überwiegen die Kontrakte, die auf einen steigenden ­Goldpreis setzen (Netto-Long-Positionen), mit einer Zahl von knapp 150.000.

Xetra-Gold
Dem Goldpreis folgen

Das Papier der Deutschen Börse entwickelt sich parallel zum Goldpreis, der in US-Dollar notiert. Es ist mit physischen Beständen des Edelmetalls hinterlegt. Anleger haben pro Anteil einen Anspruch auf Lieferung von ­einem Gramm Gold. Nach einer Haltedauer von einem Jahr sind Kursgewinne steuerfrei.

Tocqueville Gold
Auf die Produzenten setzen

Aktien von Minenbetreibern reagieren auf Änderungen des Goldpreises überproportional stark. Das macht sie zu starken Investments, wenn der Goldpreis steigt. Einer der besten aktiv gemanagten Fonds ist der Tocqueville Gold, der sowohl Bluechips als auch Nebenwerte kauft. Wer auf niedrige Gebühren achtet, nutzt stattdessen den ETF Comstage NYSE Arca Gold Bugs, der Aktien der größten Minenbetreiber enthält (LU 048 831 770 1).

Test: Deutschlands beste Edelmetallhändler

Zum vierten Mal stellten sich die Größen der Branche dem umfangreichsten und ältesten Edelmetallhändler-Test Deutschlands. Wer seriös ist, wer gute Preise macht, wo es Verbesserungsbedarf gibt.

Welche Edelmetallhändler bieten faire Preise? Und wer hat besonders hohe Sicherheitsstandards? Um sich bei diesen Fragen nicht auf Internetsuchmaschinen verlassen zu müssen, hat das Deutsche Kundeninstitut (DKI) für €uro am Sonntag auch in diesem Jahr die Angebote der größten und bekanntesten Edelmetallhändler durchforstet, Fragebögen ausgewertet und Servicetests durchgeführt. So haben wir auf Basis von 350  Kundenkontakten und 275  Einzelkriterien Deutsch­lands besten Edelmetallhändler ermittelt. Der heißt erneut: Degussa Goldhandel.

Seriensieger Degussa

14 deutsche Branchengrößen aus dem Edelmetallhandel stellten sich in diesem Jahr in vier Testkategorien der Konkurrenz: "Preise", "Sicherheit", "Service" und "Produktpalette". Zusätzlich prüften wir die Rahmenbedingungen beim Altgoldankauf - den nicht alle Händler anbieten, weshalb er in der Gesamtwertung außen vor bleibt. Weil Degussa in allen Bereichen gute oder sehr gute Leistungen liefert, holte sich der Branchenprimus mit einem Jahresumsatz von über einer Milliarde Euro zum vierten Mal in Folge den Sieg.

Das Unternehmen mit Hauptsitz in Frankfurt, das bundes- und weltweit Filialen betreibt, bietet ein sehr umfangreiches Sortiment an verschiedensten Edelmetallen in zahlreichen Größen und Formen sowie unterschiedliche Lagermöglichkeiten wie etwa Schließfächer oder Zollfreilager an, holte sich den Testsieg aber in erster Linie mit sehr hohen Sicherheits- und Transparenzstandards. Neben den obligatorischen Echtheits- und Lieferkettennachweisen für Gold oder Silber setzt sich Degussa beispielsweise über die "Better Gold Initiative" für einen nachhaltigeren Goldhandel ein und ist auch im "Responsible Jewellery Council" engagiert, der im Juwelen- und Edelmetallhandel auf Kriterien wie die Einhaltung von Menschenrechten und Umwelt- sowie Ethikstandards Wert legt.

Trotzdem kann Seriensieger Degussa weiter an sich arbeiten. Mit 89,4 von 100 möglichen Punk­ten fiel dessen Ergebnis schlechter aus als 2015 (93,2 Punkte). Vor allem bei den Preisen ließ Degussa im Vergleich zum Vorjahr Punkte liegen. Für eine Unze Gold in Barrenform zahlten Degussa-Kunden am Stichtag (13. Oktober) mit 1.172 Euro einen Aufschlag von 2,5 Prozent zum Spotpreis.

Im Vergleich reichte das nur fürs Mittelfeld. Goldkontor Hamburg und GoldSilberShop.de ­berechneten je 1.161 Euro, also ­lediglich 1,6 Prozent Aufschlag. Bei Krügerrand-Goldmünzen mit einer Unze Gewicht verlangte Degussa mit 4,3 Prozent sogar so hohe Gebühren wie kaum ein anderer Testkandidat.

Konkurrenten holen auf

Wie nah einige Konkurrenten Degussa in diesem Jahr auf die Pelle gerückt sind, zeigt schon der Punktestand der weiteren Podiumsplätze. Der zweitplatzierte GoldSilberShop.de liegt mit 88,9 Punkten nur 0,5 Punkte hinter Degussa, der drittplatzierte Philoro ist mit 87,4 Punkten nur zwei Punkte zurück.
GoldSilberShop.de überzeugte nicht zuletzt mit seinen sehr fair kalkulierten Preisen - sowohl im Verkauf als auch im Ankauf. Verkaufte man am Stichtag eine Unze Gold an den GoldSilberShop, bekam man den kompletten Spotpreis ausgezahlt. Einziger echter Aufreger: Wer im Onlineshop des Händlers Gold, Silber oder andere Edelmetalle bestellt und diese dann in einer der 63 Abholstellen oder am Firmensitz in Wies­baden ­abholen will, zahlt stolze 49,99 Euro Gebühr. Ärgerlich, auch für den GoldSilberShop selbst: Hätte er wie zehn der 14 getesteten Händler Selbstabholer nicht abkassiert, wäre sogar der Testsieg möglich gewesen.

Philoro auf Platz 3 punktete ebenfalls mit guten Konditionen, beispielsweise bei den Versandgebühren. Hier wurden für das Verschicken einer Unze Gold 6,90 Euro berechnet, etwa die Hälfte des durchschnitt­lichen Testpreises.

Keine Ausreißer nach unten

Auch hinter den Spitzenplätzen bleibt das Feld eng. Selbst der Letztplatzierte Geiger Edelmetalle erhält mit 73,4 Punkten eine befriedigende Note und ist nur zwei Punkte von den Top 10 entfernt, auch hier kann man unbesorgt einkaufen. Einer der Gründe, weshalb es anders als in den vergangenen Jahren keine Ausreißer nach unten gibt: Händler mit schlechten ­Ergebnissen wie der TG-Gold-­Super-Markt, Westgold, Muenzland.com oder die Reisebank waren in diesem Jahr gar nicht mehr im Test vertreten. Miriam Ziesak vom DKI, die den Test ­geleitet hat, zieht deshalb eine ­positive Bilanz. "Die von uns getesteten Händler operieren auf einem hohen Niveau."

Das trifft vor allem auf ihr Kerngeschäft zu, den An- und Verkauf von Gold. So bieten alle Teilnehmer Echtheitszertifikate, verschlüsselte Bestellsysteme und ab bestimmten Bestellsummen auch Transporte mit Wertkurier. Und wenngleich es bei den Goldpreisen größere Unterschiede gab, waren auch die Konditionen aller Anbieter im Bereich des Akzeptablen. Beim Verkauf eines Goldbarrens (Unze) fielen im Schnitt rund 27 Euro oder 2,3 Prozent Aufschlag an, am teuersten war Faller Edel­metalle mit 3,5 Prozent oder 40  Euro. Bei Krügerrand-Münzen waren die Aufpreise mit maximal fünf Prozent (ebenfalls Faller Edelmetalle) höher, aber durchaus noch erträglich.

Ganz anders bei den Silberprodukten. Hier berechnete beispielsweise Kettner Edelmetalle mit 94,43 Euro je Hundert-­Gramm-Barren am Stichtag einen Aufschlag von 85 Prozent auf den Silberpreis, selbst beim billigsten Anbieter Auragentum kostete er 49 Prozent mehr als der Spotpreis. "Hier gibt es noch großen Verbesserungsbedarf", kritisiert Miriam Ziesak.

Im Überblick: Die besten Edelmetallhändler 2016 (PDF)

Goldhändler-Test: Die Ergebnisse in den einzelnen Kategorien (PDF)

Große Auswertung des Goldhändler-Tests: Plätze 1 bis 10 aller Kategorien (PDF)

Goldmünzen und Goldbarren
Die Qual der Wahl

Münzen oder Barren? Unzen oder Kilos? Krügerrand oder Philharmoniker? Wer Edelmetalle kaufen will, muss sich durch ein extrem breites Angebot an verschiedenen Produkten mit unterschiedlichsten Werten wühlen. Die große Frage: Was passt für wen?

Edelmetallhändler antworten darauf gern, dass man Barren hortet, mit Münzen aber bezahlt. Denn Münzen gibt es in vielen verschiedenen Größen, hier ist für jeden Geldbeutel etwas dabei. Für etwa 130  Euro bekommt man bereits Zehntel-Unzen-Münzen, für die gängigste Einheit, die Unze - das sind etwa 31 Gramm -, werden fast 1.200 Euro fällig. Nach oben sind kaum Grenzen gesetzt. So hat die westaustralische Perth Mint einen Red Kangaroo mit einer Tonne Feingold geprägt, um ihre Kangaroo-Serie bekannter zu machen. Nicht zuletzt deshalb zählen Kangaroos zusammen mit dem Krügerrand aus Süd­afrika (Foto links), dem American Eagle, dem kanadischen Maple Leaf und dem Wiener Philharmoniker zu den bekannten Stücken, an die sich Anleger halten sollten.

Diese Münzen eint, dass sie in ­ihren Herkunftsländern gesetzliche Zahlungsmittel sind. Die Kaufkraft des Krügerrand entspricht in Süd­afrika dem tagesaktuellen Goldpreis. Das ist allerdings eine Ausnahme, ebenso wie dessen durch einen Kupferzusatz bedingter etwas geringerer Feingoldgehalt von 92 Prozent, der übrigens für die rötliche Färbung des Krügerrand sorgt.

Die meisten Münzen haben aber 99 Prozent Feingoldgehalt - und oft einen Nominalwert. Die US Mint hat ihn bei einer Zehntel Unze des American Eagle beispielsweise auf fünf US-Dollar und bei der Unze auf 50  Dollar festgelegt. Wiener Philharmoniker mit einer Unze Gewicht kann man gegen 100 Euro tauschen, selbst Australiens Tonnenmünze hat einen Nominalwert: eine Million Australische Dollar. Wer möchte, kann also seine täglichen Einkäufe mit Goldstücken bezahlen. In der Regel ist das jedoch ein Verlustgeschäft. Bei einem Goldpreis von derzeit rund 1.270 US-Dollar oder 1.150 Euro pro Unze übersteigt der Materialwert der Münzen ihren vorbestimmten Nominalwert um ein Vielfaches.

Für nüchtern kalkulierende Anleger wichtig: Kauft man Münzen, fallen wegen der aufwändigen Präge­arbeiten bis zu fünf Prozent Aufschlag auf den Goldpreis an - deutlich mehr als die rund zwei Prozent bei Goldbarren. Je größer Münzen und Barren sind, desto kleiner wird dieser Aufschlag. Wer sein Vermögen lediglich durch den alternativen Wertspeicher Gold diversifizieren will und dabei die Kosten im Blick hat, sollte Barren kaufen. Sie sind günstiger und lassen sich leichter lagern, außerdem gibt es bei ihnen kaum Besonderheiten zu beachten. Große und von der London Bullion Market Association (LBMA) zertifizierte Anbieter wie Umicore oder Heraeus stempeln neben ihren Firmenlogos relevante Daten wie Feingoldgehalt und Gewicht auf die Barren.

Doch egal ob Barren oder Münzen, Käufer sollten immer auf Echtheitszertifikate für die Produkte bestehen. Zudem sollte der Goldanteil eines ausgewogenen Portfolios nie überproportional hoch sein, Experten empfehlen maximal zehn Prozent. Denn auch das Edelmetall kann zum Klumpenrisiko werden.

Andere Edelmetalle
Keine echte Alternative

Neben Gold gibt es eine Reihe anderer Edelmetalle, in die Anleger investieren können. Die gängigsten sind Silber, Platin und Palladium.

Silber nimmt eine Zwischenstellung zwischen Edel- und Industriemetallen ein. Es wird sowohl für Schmuck verwendet als auch in der chemischen Industrie, der Elektro- und der Medizintechnik. Dadurch hängt der Preis von der Nachfrage mehrerer Märkte ab. Schwächeln bestimmte Branchen, belastet das die Notierungen.

Ähnliches gilt für Platin und Palladium. Die beiden Edelmetalle werden neben ihrer Verwendung als Schmuck unter anderem in der Auto­industrie genutzt. Sie sind jedoch ungleich wertvoller als Silber.

Die Preise für Silber, Platin und Palladium haben in den vergangenen Wochen stark nachgegeben. Besonders Platin kam unter die Räder. Das eröffnet gerade hier eine Einstiegsgelegenheit, zumal aus der Autoindustrie weltweit gute Zahlen kommen. Da die drei Metalle jedoch anders als Gold nicht als "Währung der letzten Instanz" gelten, eignen sie sich weniger gut als Versicherung gegen Extremrisiken. Wer dennoch Münzen oder Barren aus Silber, Platin oder Palladium kaufen will, muss besonders genau hinsehen. Händler verlangen teilweise exorbitante Aufschläge gegenüber dem Spotpreis.

Steuern
Alles außer einheitlich

Goldinvestments werden sehr uneinheitlich besteuert. Wer Barren und Münzen mit Gewinn verkauft, muss keine Steuern zahlen, sofern er diese länger als ein Jahr besessen hat. Werden sie innerhalb dieser Spekulationsfrist ver­äußert, wird auf Gewinne der persönliche Einkommensteuersatz fällig. Verluste könnten in diesem Zeitraum allerdings mit Gewinnen etwa aus anderen Geschäften mit Münzen und Barren verrechnet werden.

Bei Wertpapieren, die den Goldpreis abbilden, gelten unterschiedliche Regeln. Wie Barren und Münzen werden Produkte behandelt, die mindestens zu 95 Prozent mit physischem Gold besichert sind und bei denen ein Anspruch auf Auslieferung des Golds besteht. Das heißt, Gewinne sind nach Ablauf von einem Jahr steuerfrei.

Diese Regelung basiert auf einem Urteil des Bundesfinanzhofs und wurde unlängst durch einen Erlass des Bundesfinanzministeriums bestätigt. Welche Papiere genau diesen Vorgaben entsprechen, ist allerdings noch nicht abschließend geklärt. Sicher ist bisher lediglich, dass Xetra-Gold, das Goldprodukt der Deutschen Börse, die vom Gericht gestellten Bedingungen erfüllt. Denn das Urteil betraf ebendieses Produkt.

Investments wie ETCs, die dem Goldpreis folgen und diese Anfor­derungen nicht erfüllen, sind wie andere Anlageprodukte abgeltung­steuerpflichtig. Eine Spekulationsfrist gibt es nicht. Das macht es jedoch möglich, etwaige Verluste mit anderen Einnahmen zu verrechnen, auf die Abgeltungsteuer anfällt.

Das Gleiche gilt für Aktien von Goldminenunternehmen und die entsprechenden Fonds. Wer ein aktiv gemanagtes Produkt oder einen ETF auf Minenaktien wieder verkauft, muss rund 25 Prozent des Gewinns an den Fiskus abgeben.

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Bildquellen: Eric Chiang/123rf, Julian Mezger

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