Euro am Sonntag-Spezial

Aluminium: Der Preis ist heiß

01.02.17 12:30 Uhr

Aluminium: Der Preis ist heiß | finanzen.net

Trumps Infrastruktur-Pläne treiben die Preise für Aluminium. Doch das globale Überangebot könnte sie bald wieder unter Druck setzen.

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von Astrid Zehbe, Euro am Sonntag

Die Antrittsrede von US-Präsident Donald Trump vor einer Woche in Washington dürfte wie Musik in den Ohren heimischer Baufirmen geklungen haben: "Wir werden neue Straßen und Highways bauen und Brücken und Flughäfen und Tunnel und Eisenbahnschienen quer durch unser wundervolles Land", wiederholte er die Versprechen aus seinem Wahlkampf.

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"Amerika zuerst" lautet die Devise des Republikaners. Lässt Trump seinen Worten Taten folgen, werden dennoch viele Dollar ins Ausland fließen: Für Schienen, Brücken oder Flughäfen werden Rohstoffe - vor allem Industriemetalle - benötigt, von denen die meisten importiert werden müssen.

Rally beim Leichtmetall

Zu Wochenbeginn sind die Kurse vieler Industriemetalle darum kräftig gestiegen, vor allem die von Aluminium. Allein seit Monatsbeginn verteuerte sich das Leichtmetall um mehr als acht Prozent auf zeitweise 1.880 Dollar je Tonne, das höchste Niveau seit Sommer 2015. Neben den verlockenden Ankündigungen aus den USA dürfte der in den vergangenen Tagen schwächere Dollar zu einer steigenden Nachfrage und damit zu höheren Notierungen von Aluminium geführt haben.

Rohstoffexperten der Commerzbank schlagen nun jedoch Alarm: Der Anstieg der Preise auf ein 20-Monats-Hoch sei nicht gerechtfertigt und spekulativ getrieben. Grund für diese Annahme ist neben einem zuletzt starken Anstieg der Netto-Long-Positionen das bestehende Überangebot. Nach Angaben des International Aluminium Institute ist die ­ globale Aluminiumproduktion 2016 mit 58,2 Millionen Tonnen auf einen Rekordwert gestiegen.

Rekordmengen aus China

Vor allem China produziert über Bedarf. Im Dezember hat das Land, das gleichzeitig der weltweit größte Anbieter und Konsument von Aluminium ist, seine Produktion im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent erhöht. Im Gesamtjahr 2016 waren es 31,9 Millionen Tonnen - so viel wie nie zuvor.

Dabei ist es wahrscheinlich, dass im Land selbst die Nachfrage sinken wird. Chinas Wachstum schwächelt, die Regierung setzt auf den Dienstleistungssektor. Und gegen den heiß laufenden Bau- und Immobiliensektor hat Peking Maßnahmen zur Abkühlung ergriffen.

Dass Trumps Versprechen reichen, um die Aluminiumpreise weiter zu treiben, ist fraglich. Wahrscheinlicher sind kurzfristig fallende Notierungen. Mutige Anleger können davon mit einem Short-Zertifikat von ETF Securities profitieren (ISIN: JE 00B 24D K42 1).

Bildquellen: Gemenacom / Shutterstock.com, ekipaj / Shutterstock.com

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