Wette auf Erdöl: Angemessenes Niveau
Der Ölpreis ist 2019 bislang stark gestiegen. Sofern es in Libyen keine Produktionsausfälle gibt, dürften die Notierungen erst einmal Halt machen.
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von Christoph Platt, Euro am Sonntag
So etwas nennt man einen gelungenen Einstand: Bei der Emission seiner ersten Anleihe hat der saudische Ölkonzern Saudi Aramco zwölf Milliarden Dollar eingesammelt. Und es hätte viel mehr sein können. Über 100 Milliarden Dollar wurden nachgefragt - die Anleger rissen dem Staatsunternehmen die Zinspapiere aus den Händen. Wenige Tage zuvor hatte Saudi Aramco erstmals einen Blick in die Bilanz gewährt. Der Gewinn lag 2018 bei 111 Milliarden Dollar, kein Unternehmen weltweit verdiente mehr.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Setzt der Ölpreis seine Aufwärtsbewegung der vergangenen Monate fort, könnte Saudi Aramco 2019 noch mehr verdienen. Seit Jahresbeginn hat die Sorte Brent um rund 30 Prozent zugelegt und notiert seit einigen Tagen wieder über 70 Dollar. Die Nordseesorte verzeichnete im ersten Quartal den stärksten Jahresauftakt seit 2005.
Ein Teil des Preisanstiegs ist laut Commerzbank zwar als Gegenbewegung auf die starken Verluste im vierten Quartal 2018 aufzufassen, als Brent 35 Prozent verlor. Ein nicht unerheblicher Teil sei aber den Produktionskürzungen der OPEC-Länder zu verdanken, die damit den Preis festigen wollen. Diese produzierten im März nochmals deutlich weniger Rohöl als im Februar.
In den vergangenen Tagen hatten außerdem Sorgen um eine militärische Eskalation in Libyen den Ölpreis nach oben getrieben. Dort rücken Rebellen der LNA (Libyan National Army) auf die Hauptstadt Tripolis vor. Neuerliche Produktionsausfälle sind denkbar.
Sollte es nicht dazu kommen, ist ein weiterer Anstieg der Notierungen allerdings unwahrscheinlich. Russlands Präsident Putin betonte am Dienstag, dass man keinen unkontrollierten Ölpreisanstieg haben wolle. Das aktuelle Preisniveau bezeichnete er als angemessen. Am Montag hatte ein russischer Offizieller sogar eine mögliche Ausweitung der Produktion ins Spiel gebracht.
Zudem hatte in Saudi-Arabien der Energieminister angedeutet, die über das Ziel hinausgehenden Produktionskürzungen zurückzunehmen. Das Land hatte die in der OPEC vereinbarten Beschränkungen in den vergangenen Monaten übererfüllt. Darüber hinaus erhöhte die US-Energiebehörde EIA ihre Prognose für die US-Ölproduktion.
Die einzelnen Faktoren sprechen für die kommenden Monate weder für einen starken Anstieg noch für einen Einbruch des Ölpreises. Anleger können daran mit einem Capped-Bonus-Zertifikat verdienen (ISIN: DE 000 PX1 MV7 8). Sollte die Sorte Brent bis 28. Oktober niemals unter 50 Dollar notieren, erhalten sie am 1. November eine Rendite von 4,1 Prozent. Wird diese Barriere dagegen berührt, wandelt sich das Papier in ein Zertifikat, das dem Ölpreis bis maximal 75 Dollar exakt folgt.
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