Industriemetalle: Von der Rolle
Rezessionsängste belasten die Preise für Kupfer, Aluminium und Co. Allenfalls Impulse aus China könnten die Wende bringen.
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von Julia Groß, €uro am Sonntag
Rohstoffhausse, welche Rohstoffhausse? Die Preise für Kupfer, Aluminium, Eisenerz und Zinn sind mittlerweile unter das Vorjahresniveau gefallen, die Zugewinne vom Frühjahr längst passé. Auch die Nickel- und Zinknotierungen haben sich von ihren Höchstständen im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine weit entfernt, liegen aber immerhin noch über dem Niveau des Vorjahres.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Es ist eine der typischen "Hund beißt sich in den Schwanz"-Situationen: Weil Marktbeobachter mit einer Abschwächung der globalen Wirtschaft rechnen, erwarten sie auch eine geringere Nachfrage nach Industriemetallen. Sinkende Rohstoffpreise in diesem Segment, ganz besonders sinkende Kupferpreise, gelten jedoch ihrerseits wieder als Vorboten einer Rezession.
Tatsächlich fiel der Kupferpreis vergangene Woche zum ersten Mal seit eineinhalb Jahres unter die Marke von 8000 Dollar pro Tonne. Als Grund führten Rohstoffhändler vor allem die wenig erbaulichen Konjunkturdaten aus den USA an: Der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe fiel im Juni auf 53 Punkte, den niedrigsten Wert seit zwei Jahren. "Die Stimmung in der US-Industrie trübt sich also ein, was wir als ein Anzeichen interpretieren, dass die US-Wirtschaft an Schwung verliert", kommentiert Carsten Fritsch, Rohstoffanalyst der Commerzbank. Darüber hinaus meldete Deutschland im Mai sein erstes Handelsbilanzdefizit seit über 30 Jahren.
Lockerungen sorgen für Erholung
Die Stimmung unter Investoren ist aktuell extrem negativ. Die CFTC-Statistik wies zuletzt bei Kupfer die größten Netto-Short-Positionen seit April 2020 auf. Verfestigt sich der Konjunkturpessimismus, etwa durch Veröffentlichung weiterer negativer Indikatoren, können die Preise durchaus noch weiter fallen.
Positive Impulse könnten hingegen ausgerechnet aus China kommen. Hier war die Wirtschaft nach Lockerungen der Corona-Beschränkungen in Shanghai zuletzt auf Erholungskurs. Außerdem plant die Regierung in Peking nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters ein neues Infrastrukturpaket (siehe auch Seite 20). Umgerechnet 71,5 Milliarden Euro sollen demnach noch im laufenden Quartal bereitgestellt werden. Das könnte die Nachfrage nach Industriemetallen und insbesondere nach Kupfer ankurbeln.
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Bildquellen: Aurubis AG
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