Goldpreis: Das Dilemma der Goldminen
Die Produzenten stecken in der Klemme: Ein fallender Preis und steigende Kosten lassen die Margen schrumpfen.
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von Markus Bußler, Euro am Sonntag
Binnen drei Monaten 50 Prozent: Das ist die Bilanz der Newmont-Aktie. Das Problem dabei: Die Bewegung ging aus Sicht der meisten Anleger in die falsche Richtung. Nämlich nach unten. Dabei sind die Schwierigkeiten von Newmont exemplarisch für die gesamte Goldminenbranche: Die Inflation treibt die Kosten nach oben. In einem inflationären Umfeld sollten auch die Edelmetallkurse steigen. Doch das tun sie nicht. Das Ergebnis: Die Margen fallen.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Nun verdiente Newmont noch immer gut, der Free Cashflow für das zweite Quartal lag bei über einer halben Milliarde Dollar. Doch seitdem ist der Goldpreis weiter gefallen und beschert Anlegern Sorgenfalten. Die Zahlen für das dritte Quartal dürften noch einmal schwächer ausfallen. Dennoch: Rechtfertigt das einen Kursrutsch von 50 Prozent? Wohl kaum. Doch die Bewegung spiegelt auch die Sorgen der Anleger vor einem weiter fallenden Goldpreis und damit noch schwächeren Margen wider.
Ist Besserung also erst in Sicht, wenn der Goldpreis wieder deutlich nach oben dreht? Man sagt Minenaktien häufig eine vorauslaufende Funktion nach. Sprich: Die Titel beginnen zu steigen, noch bevor der Gold- oder auch der Silberpreis anzieht. Letztlich geht es dabei vor allem um die Erwartung der Anleger an die künftige Goldpreisentwicklung. Sprich: Auch wenn der Goldpreis noch schwach ist, kann die Erwartung an eine Trendwende dazu führen, dass Anleger sich bereits in Goldaktien positionieren. Das sieht immer danach aus, als wüssten die Goldaktien, was passieren wird. Doch letztlich ist dies das Ergebnis einer Spekulation.
Das gilt übrigens auch umgekehrt: Häufig zeigen Goldaktien bereits Schwäche, bevor der Goldpreis selbst nachgibt. Das liegt daran, dass Anleger beginnen, das Potenzial einer Edelmetallrally als begrenzt anzusehen, und sich von ihren Minenaktien trennen, noch bevor die Edelmetalle selbst nachgeben.
Die Notenbank ist am Zug
Solange der Markt eine derart pessimistische Einstellung gegenüber dem Goldpreis hat, wird es für Newmont und Co schwierig, eine nachhaltige Gegenbewegung zu starten. Aktuell zeigt sich der Markt weiter zins-bullish. Die US-Notenbank dürfte die Zinsen erneut um 75 Basispunkte anheben.
Doch nicht wenige Ökonomen sehen mittlerweile den Peak der Inflation erreicht. Ein Rückgang der Inflation dürfte auch für moderatere Töne in Sachen Zinspolitik sorgen. Das wiederum dürfte die Erwartungen an einen wieder steigenden Goldpreis beflügeln und die Minenaktien könnten sich erholen. Sie könnten erneut vor dem Goldpreis selbst steigen. Doch das ist alles eine Frage der Positionierung der Anleger und nicht etwa eines geheimen Wissens in den Minen.
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