Euro am Sonntag

Ideales Umfeld für den Goldpreis: Gold und Stagflation

01.04.22 08:30 Uhr

Ideales Umfeld für den Goldpreis: Gold und Stagflation | finanzen.net

Die Fed hat ein Problem: Die Zinsen sollen steigen, doch die Wirtschaft schwächelt. Ein ideales Umfeld für den Goldpreis.

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von Markus Bußler, Euro am Sonntag

Die Inflation gerät allmählich außer Kontrolle. Die Teuerung lag für den Monat Februar in den USA bei 7,9 Prozent. Es dürfte nicht überraschen, dass die US-Notenbank sich nun von der Aussage, die Inflation sei nur vorübergehend, distanziert und in der vergangenen Woche einen ersten Zinsschritt vollzogen hat. Der Notenbankzins liegt nun bei 0,5 Prozent. Das letzte Mal, als die Inflationsraten im Bereich von acht Prozent lagen, lag der Notenbankzins bei 13 Prozent.

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Die Fed ist gefangen: Einerseits müsste sie die Zinsen nun rasch anheben, andererseits mehren sich die Vorzeichen, dass die US-Wirtschaft bereits im kommenden Jahr in eine Rezession rutschen könnte. Die Zinskurve aus drei- und zehnjährigen US-Staatsanleihen ist bereits invers, die aus Zwei- und Zehnjährigen steht kurz davor. Das bedeutet, dass kurz laufende Anleihen höhere Renditen ausweisen als lang laufende. Eine inverse Zinsstruktur ist häufig der Vorbote einer Rezession.

Gold auf dem Weg nach oben

Dass Gold sich in diesem Umfeld gut entwickelt, ist nicht überraschend. Hohe Inflation, kaum noch Wachstum - als es zuletzt in den 1970er-Jahren ein stagflationäres Szenario gab, explodierte der Goldpreis von knapp 40 auf über 800 Dollar. Natürlich muss man hier im Hinterkopf behalten, dass kurz zuvor die Goldpreisbindung an den US-Dollar aufgehoben wurde. Doch auch wenn sich die Geschichte nicht eins zu eins wiederholt, so spricht doch vieles dafür, dass Gold in einem derartigen Umfeld seine Funktion als Vermögensschutz und Kaufkraftschutz ausspielt und sich weiter nach oben arbeiten dürfte.

Kraft sammeln für die nächste Rally

Aus charttechnischer Sicht hat Gold ein Doppeltop im Bereich des Allzeithochs bei 2.075 Dollar eingezogen. Das spricht zunächst einmal für eine Konsolidierung. Die erste wichtige Unterstützung in Form des einstigen Allzeithochs bei 1.921 Dollar aus dem Jahr 2011 wurde in der abgelaufenen Woche unterschritten. Jetzt rückt die Unterstützung bei 1.900 Dollar in den Blick der Anleger, darunter wartet zwischen 1.840 und 1.880 Dollar eine Bastion der Bullen.

Spätestens hier sollten die Bullen wieder Kraft sammeln und einen neuen Angriff in Richtung des Allzeithochs bei 2075 Dollar starten. Steigende Kurse dürften angesichts des fundamentalen wie auch des technischen Umfelds bei Gold nur noch eine Frage der Zeit sein.

Wer auf ein solches Szenario setzen will, kann dies mit gängigen Goldmünzen wie dem südafrikanischen Krügerrand oder auch dem kanadischen Maple Leaf tun. Physischem Gold ist auch der ETC Xetra Gold (WKN: A0S 9GB) rechtlich gleichgestellt. Sprich: Nach zwölf Monaten sind die Gewinne steuerfrei. Die Kosten belaufen sich pro Jahr auf 0,36 Prozent. Anleger haben hier auch die Möglichkeit, sich das Gold gegen Gebühr physisch ausliefern zu lassen.




Bildquellen: claffra / Shutterstock.com, Invesco

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