Euro am Sonntag-Einschätzung

Gold: Endlich wieder günstig zu haben

12.10.16 17:30 Uhr

Gold: Endlich wieder günstig zu haben | finanzen.net

Spekulationen um eine Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik lassen den Gold-Kurs abrutschen. Eine gute Kaufgelegenheit für die Depotversicherung.

Werte in diesem Artikel
Rohstoffe

2.676,04 USD 8,03 USD 0,30%

von Thomas Strohm, Euro am Sonntag

Der Goldpreis hat am vergangenen Dienstag mit 3,4 Prozent den stärksten Tagesverlust seit drei Jahren hinnehmen müssen. Ursache waren Spekulationen um die künftige Politik der Notenbanken: Zum einen mehren sich die Zeichen für eine US-­Leitzinserhöhung bis Jahresende, zum anderen wurde über eine Drosselung der EZB-Anleihekäufe gemutmaßt.

Wer­bung
Öl, Gold, alle Rohstoffe mit Hebel (bis 20) via CFD handeln (schon ab 100 €)

Partizipieren Sie an Kursschwankungen bei Öl, Gold und anderen Rohstoffen mit Hebel und kleinen Spreads! Mit nur 100 Euro können Sie durch einen Hebel mit der Wirkung von 2.000 Euro Kapital handeln.

Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.


Beides würde die Renditen an den ­Kapitalmärkten steigen lassen - und Gold, für das es keine regelmäßigen ­Erträge wie Zinsen gibt, im Vergleich mit anderen Anlagen unattraktiver machen. Zudem legte der Dollar zu, weil mit steigenden Zinsen die Invest­ments in den USA lukrativer werden. Für Anleger in anderen Währungsräumen wird in Dollar gehandeltes Gold teurer, wenn die US-Devise gegenüber der heimischen Währung an Wert gewinnt. Das lastet auf der Nachfrage und dem Preis.

Wichtige Marke gerissen

Mit dem Unterschreiten der 1.300-Dollar-Marke wurde eine wichtige psychologische Marke gerissen. Zudem wurden offenbar viele Stop-Loss-Orders ausgelöst, die knapp unter dieser wichtigen Unterstützungsmarke eingezogen wurden, um Verluste zu begrenzen. Das hat den Kursrutsch beschleunigt. Im Wochenverlauf sank der Preis gar gen 1.250 Dollar. "Das aktuell niedrigere Preisniveau dürfte unseres Erachtens Käufer anlocken, sodass wir nicht von einem weiteren deutlichen Preisrückgang ausgehen", sagt Eugen Weinberg, Rohstoffanalyst der Commerzbank.

Potenzielle Problemfelder lauern

In der kommenden Woche tritt mit China wieder ein wichtiger Markt auf den Plan, dort war der Handel in der vergangenen Woche feiertagsbedingt geschlossen. Und in Indien steht die Hochzeitssaison mit den traditionellen Goldgeschenken an; das Land dürfte deshalb in den nächsten Monaten wieder größere Mengen Gold importieren.

Für hiesige Anleger könnte der Kursrutsch eine gute Kaufgelegenheit sein, um Gold als Versicherung ins Depot zu nehmen. Viele Anlagestrategen raten zu einem Gold-Anteil von fünf bis zehn Prozent im Portfolio. Unter anderem mit der US-Präsidentenwahl und dem Verfassungsreferendum in Italien stehen bis Jahresende schließlich noch einige politische Ereignisse an, die das Potenzial haben, für kräftige Unruhe an den Kapitalmärkten zu sorgen. Gold als Angstwährung dürfte dann profitieren.

Mit Xetra-­Gold der Deutschen Börse (ISIN: DE 000 A0S 9GB 0) können Anleger einfach ins Edelmetall investieren. Weil das Papier einen Liefer­anspruch für das Gold verbrieft, sind Kursgewinne nach einem Jahr steuerfrei.

Bildquellen: ded pixto / Shutterstock.com, Worldpics / Shutterstock.com

Nachrichten zu Goldpreis