Gold: Endlich wieder günstig zu haben
Spekulationen um eine Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik lassen den Gold-Kurs abrutschen. Eine gute Kaufgelegenheit für die Depotversicherung.
von Thomas Strohm, Euro am Sonntag
Der Goldpreis hat am vergangenen Dienstag mit 3,4 Prozent den stärksten Tagesverlust seit drei Jahren hinnehmen müssen. Ursache waren Spekulationen um die künftige Politik der Notenbanken: Zum einen mehren sich die Zeichen für eine US-Leitzinserhöhung bis Jahresende, zum anderen wurde über eine Drosselung der EZB-Anleihekäufe gemutmaßt.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Beides würde die Renditen an den Kapitalmärkten steigen lassen - und Gold, für das es keine regelmäßigen Erträge wie Zinsen gibt, im Vergleich mit anderen Anlagen unattraktiver machen. Zudem legte der Dollar zu, weil mit steigenden Zinsen die Investments in den USA lukrativer werden. Für Anleger in anderen Währungsräumen wird in Dollar gehandeltes Gold teurer, wenn die US-Devise gegenüber der heimischen Währung an Wert gewinnt. Das lastet auf der Nachfrage und dem Preis.
Wichtige Marke gerissen
Mit dem Unterschreiten der 1.300-Dollar-Marke wurde eine wichtige psychologische Marke gerissen. Zudem wurden offenbar viele Stop-Loss-Orders ausgelöst, die knapp unter dieser wichtigen Unterstützungsmarke eingezogen wurden, um Verluste zu begrenzen. Das hat den Kursrutsch beschleunigt. Im Wochenverlauf sank der Preis gar gen 1.250 Dollar. "Das aktuell niedrigere Preisniveau dürfte unseres Erachtens Käufer anlocken, sodass wir nicht von einem weiteren deutlichen Preisrückgang ausgehen", sagt Eugen Weinberg, Rohstoffanalyst der Commerzbank.Potenzielle Problemfelder lauern
In der kommenden Woche tritt mit China wieder ein wichtiger Markt auf den Plan, dort war der Handel in der vergangenen Woche feiertagsbedingt geschlossen. Und in Indien steht die Hochzeitssaison mit den traditionellen Goldgeschenken an; das Land dürfte deshalb in den nächsten Monaten wieder größere Mengen Gold importieren.Für hiesige Anleger könnte der Kursrutsch eine gute Kaufgelegenheit sein, um Gold als Versicherung ins Depot zu nehmen. Viele Anlagestrategen raten zu einem Gold-Anteil von fünf bis zehn Prozent im Portfolio. Unter anderem mit der US-Präsidentenwahl und dem Verfassungsreferendum in Italien stehen bis Jahresende schließlich noch einige politische Ereignisse an, die das Potenzial haben, für kräftige Unruhe an den Kapitalmärkten zu sorgen. Gold als Angstwährung dürfte dann profitieren.
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