Ende der Talfahrt?

Experten: Bis Ende des Jahres wird der Goldpreis auf 1.300 US-Dollar steigen

06.08.18 21:28 Uhr

Experten: Bis Ende des Jahres wird der Goldpreis auf 1.300 US-Dollar steigen | finanzen.net

Die Krisenwährung Gold schlägt derzeit für den Markt manchmal unverständliche Richtungen ein. Obwohl das Edelmetall als Sicherer Hafen gilt, fällt der Kurs trotz Handelskrieg, tief. Doch bis Ende des Jahres könnte Gold eine wahre Rally aufs Parkett legen.

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Erst am Freitag markierte der Goldpreis bei 1.204,58 US-Dollar ein neues 52-Wochen-Tief. Die magische Grenze von 1.200 US-Dollar pro Feinunze (31,1 Gramm) hat das Edelmetall damit im Blick. Schon innerhalb der vergangenen drei Monate ging es für den Goldpreis bergab, der Kurs fiel um rund acht Prozent. Auch die Aktienmärkte gaben in dieser Zeit deutlich nach - auf den ersten Blick eine seltsame Korrelation.

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Gold kein Sicherer Hafen mehr?

Dass der Goldpreis sinkt, obwohl die Aktienmärkte fallen - das verwunderte viele Anleger. Schließlich galt Gold immer als Sicherer Hafen, und somit schwenkten Investoren in schlechten Börsenzeiten auf das Edelmetall um. Doch befindet sich Gold aktuell in einer schwierigen Konstellation. Nicht nur die Charttechnik, auch Shortsteller nahmen dem Rohstoff den Glanz. Auslöser für fallende Kurse dürfte insbesondere der starke US-Dollar sein, denn die größte Volkswirtschaft der Welt brummt. Doch könnte der Goldpreis zu einer Gegenbewegung ansetzen, meint zumindest die ICBC Standard Bank.

"Kein großer Spielraum für Überraschungen"

Marcus Garvey, Rohstoff-Stratege bei ICBC, betonte in einem Interview mit Bloomberg seine bullishe Einstellung gegenüber Gold. Er sieht den Goldpreis Ende des laufenden Jahres bei 1.300 US-Dollar pro Feinunze. Allein im dritten Quartal erwartet er einen Durchschnittspreis von rund 1.260 US-Dollar. In den drei Monaten danach soll der Kurs noch weiter zulegen. Daran könne auch die US-Notenbank Fed nichts ändern, so Garvey. Schließlich sei die vorherrschende Meinung, dass die Fed den Leitzins noch zwei Mal in diesem Jahr anhebe bereits (fast) vollständig eingepreist. "Da gibt es keinen großen Spielraum für Überraschungen", so der Experte.

Doch einen Wermutstropfen gibt es laut Garvey dennoch: Denn sollte die aktuelle Marktdynamik anhalten, könnte der Goldpreis in der Folge unter die wichtige Unterstützung bei 1.200 US-Dollar fallen. Der Stratege wertet dies jedoch nicht allzu negativ, denn seiner Ansicht nach befindet sich der Goldpreis schon am Ende dieses Zyklus', "so dass es auf lange Sicht für Investoren als angemessenes Niveau für den Kauf [...] geeignet ist."

Einstiegschance gegeben?

Bereits in der vergangenen Woche ging CNBC auf die ungewöhnliche Konstellation ein. Denn zu diesem Zeitpunkt übertrumpften die Short- die Long-Positionen beim Goldpreis. Auch der US-amerikanische Nachrichtensender geht deshalb davon aus, dass es aus charttechnischer Sicht bald wieder nach oben gehen dürfte.

Die Entwicklungen im Handelsstreit zwischen den USA und China dürften im Wochenverlauf für weitere Bewegung am Goldmarkt sorgen. Konjunkturseitig stehen dagegen keine nennenswerten Termine auf der Agenda. Wann der Befreiungsschlag für das Edelmetall kommt, bleibt also abzuwarten.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Lisa S. / Shutterstock.com, mubus7 / Shutterstock.com

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