Wie die wachsende E-Mobilität den Rohstoffmarkt durcheinander wirbeln könnte
E-Mobilität gewinnt weltweit mehr an Bedeutung. Als Vorreiter tut sich allen voran China mithilfe seiner ausgebauten E-Bus-Flotte hervor. Wie Rohstoffexperten schätzen, könnte sich der Boom der Elektro-Branche bald schon bald auf den weltweiten Rohstoff-Markt auswirken.
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Seit Bekanntwerden des Dieselskandals rücken Abgaswerte immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit. Spätestens seit vereinzelt in deutschen Städten gerichtlich angeordnete Diesel-Fahrverbote verhängt wurden, gewinnt das Thema Elektro-Mobilität zunehmend an Bedeutung. Während in Deutschland das Thema lange eher stiefmütterlich behandelt wurde, hat sich ein anderes Land zum Vorreiter der E-Mobilität entwickelt: China.
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China mit größter E-Bus-Flotte
Dabei tut sich das Land der Mitte insbesondere durch die weltweit größte Flotte an batteriebetriebenen Bussen hervor: 380.000 Fahrzeuge seien dort im Einsatz, wie es in einer Studie von BloombergNEF heißt. In Zukunft soll die Zahl noch weiter steigen. BNEF rechnet damit, dass elektrische Modelle bis Ende der 2020er den Weltmarkt anführen werden. Dies könnte einen beachtlichen Einfluss auf die weltweite Ölnachfrage haben. So hat der Wirtschaftsdatenanbieter BloombergNEF ausgerechnet, wie viel weniger Diesel voraussichtlich durch die weltweite E-Bus-Flotte bis zum Ende dieses Jahres verbraucht wird: 41 Millionen Liter täglich. Die restlichen E-Personenfahrzeuge der Welt kommen lediglich auf rund 14 Millionen Liter.
Busse fallen stärker ins Gewicht, da sie aufgrund ihrer Größe einen höheren Verbrauch haben und im Nahverkehr dauerhaft in Betrieb sind. Sollte das Thema E-Mobilität in Zukunft wie erwartet weiter in den Vordergrund rücken, könnte sich die sinkende Anzahl von Dieselfahrzeugen tatsächlich auf den weltweiten Ölverbrauch auswirken, insbesondere da BNEF schätzt, dass bis 2040 80 Prozent der weltweiten Busse aus dem öffentlichen Nahverkehr elektrisch angetrieben werden. Dies hätte den Rohstoff-Experten zufolge auch Auswirkungen auf den weltweiten Energieverbrauch. Dieser würde durch die verstärkte E-Mobilität bis 2040 um 6 Prozent wachsen.
Engpässe bei Lithium und Kobalt?
Darüber hinaus könnte es zu Rohstoffengpässen bei Lithium und Kobalt kommen, beides sind wichtige Bestandteile der E-Bus-Batterien. Im Bereich Lithium-Batterien hat China schon jetzt eine führende Position eingenommen. Die Marktanalysten gehen davon aus, dass das Land der Mitte die Produktionskapazität bis 2021 um 73 steigern wird. Allein für Elektroautos soll der weltweite Lithium-Bedarf bis 2025 um 100 Prozent wachsen. Bezüglich des Kobaltverbrauchs äußerte sich BNEF-Analyst Salim Morsy wie folgt: "Zwar bleiben wir der Nachfrage nach E-Fahrzeugen gegenüber optimistisch, jedoch sehen wir zwei wichtige Hürden auf uns zukommen. Auf kurze Sicht sehen wir das Risiko von Kobaltengpässen in den frühen 2020er Jahren. Diese könnten die derzeitig schnell sinkenden Batteriekosten verlangsamen. Auf lange Sicht ist die Lade-Infrastruktur noch eine Herausforderung". Neben Kobalt werden für die Lithium-Batterien auch andere Elemente wie Nickel, Mangan, Graphit und Aluminium benötigt. Ihre Nachfrage dürfte künftig ebenfalls steigen.
Redaktion finanzen.net
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