Diverse Ursachen

Aus diesen Gründen gerieten die Ölpreise in einen historischen Abwärtsstrudel

16.11.18 17:41 Uhr

Aus diesen Gründen gerieten die Ölpreise in einen historischen Abwärtsstrudel | finanzen.net

Die Ölpreise durchliefen jüngst eine mehrere Tage andauernde Verlustserie. Zu dem rekordträchtigen Abwärtssog führten neben den jüngsten Ereignissen auch weitere Faktoren, die weiterhin beachtet werden sollten.

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Rekordserie: Große Verluste am Ölmarkt

Als der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) am vergangenen Dienstag über sieben Prozent tiefer aus dem Handel ging, schloss er mit dem tiefsten Wert für Front Month Contracts seit fast einem Jahr. Zeitgleich markierte der Ölpreis mit 12 aufeinanderfolgenden Tagen die längste Verlustserie seit dem Anfang des WTI-Handels im Jahr 1983. Als grundlegenden Auslöser bewertet Matt Badiali, leitender Forschungsanalyst bei Banyan Hill Research, einen bestimmten Faktor: "Die USA begannen dieses Chaos mit der Sanktionierung des Iran. […] Der Iran produziert und verkauft immer noch", so der Analyst gegenüber dem US-Wirtschaftsportal MarketWatch, da die USA die Sanktionen durch die Sondergenehmigungen für einige Großimporteure etwas lockerten. Allerdings kurbelte Saudi-Arabien seine Produktion bereits an, um einer zunächst erwarteten Lücke entgegenzuarbeiten, weshalb nun "zu viel Öl auf dem Markt" sei.

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Hohe Produktion und gedämpfte Sanktionen

Noch am 3.Oktober notierten die Ölpreise auf einem 52-Wochen-Hoch - nur um einen Monat später wieder deutlich abzustürzen. Dabei trug neben der erhöhten Produktion Saudi-Arabiens auch die gesteigerte Ölförderung der OPEC dazu bei, dass große Mengen auf dem Ölmarkt zur Verfügung stehen. Insgesamt erhöhte die OPEC ihre Produktion im September um 100.000 Barrel pro Tag, wie Daten der Internationalen Energieagentur zu entnehmen ist. Diese hätten ursprünglich die Lücke ausgleichen sollen, die durch die US-Sanktionen auf iranisches Öl ab dem 4. November hätte entstehen können: Doch der US-Präsident Donald Trump überraschte mit einer Sondergenehmigung für acht Länder, die somit weiterhin Öl aus dem Iran importieren dürfen.

Und auch die Ölförderung in den USA legte zu und erreichte Anfang November einen Rekordstand bei 11,6 Millionen Barrel pro Tag.

Parallel drängt der US-Präsident - seit geraumer Zeit - auf niedrige Ölpreise, was er zuletzt am Montag erneut auf Twitter betonte: In dem Tweet äußert er außerdem, dass die OPEC und Saudi-Arabien ihre derzeitige Produktion beibehalten sollen:

Niedrige Ölpreise nicht nachhaltig

Der rasante Rückgang des Ölpreises wurde in dieser Form vor dem Inkrafttreten der US-Sanktionen nicht unbedingt erwartet: Einige Experten sind von einem zumindest vorübergehenden Anstieg ausgegangen, infolge der Sanktionen gegen den Iran und einer deshalb im Voraus vermuteten Lücke am Ölmarkt. Letztendlich bewertet der Leiter der Erdölanalyse bei GasBuddy Patrick DeHaan die abrupte Trendwende, welche in der rekordträchtigen Verlustserie der vergangenen Tage resultierte, als übertrieben, berichtete MarketWatch. Fragwürdig bleibt außerdem, ob Donald Trumps Wunsch nach weiter sinkenden Ölpreisen nachgegangen werden kann: Denn Saudi-Arabien könnte wohl bald an seine Produktionsgrenze stoßen und die derzeitig gesteigerte Förderung nicht beibehalten, bemerkt Badiali. Auch der Finanzdienstleister Goldman Sachs hält die Trendwende nicht für nachhaltig und warnt vor steigenden Ölpreisen aufgrund einer bevorstehenden Ölknappheit.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Visual3Dfocus / Shutterstock.com, gopixa / Shutterstock.com

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