DaxVestor-Kolumne Stefan Böhm

Zucker steht vor einer Rallye

30.06.10 08:24 Uhr

Zucker steht vor einer Rallye | finanzen.net

Der Zuckermarkt hat im bisherigen Jahresverlauf eine äußerst enttäuschende Entwicklung vollzogen.

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Der Grund liegt in der Prognose guter Ernten in wichtigen Anbauländern wie Brasilien und Indien für die Saison 2010/11. In Brasilien wie in Indien verdankt man dies dem Wettergott. Dazu kam noch der starke US-Dollar, der zusätzlich auf den Zuckerpreis drückte. Dennoch könnte es sich lohnen, gerade jetzt den Zuckermarkt genauer anzuschauen.

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Auch die Nachfrage steigt

Denn nicht nur die Produktion steigt an, auch die Nachfrage wird vor allem durch den indischen Markt angeheizt, dem größten Verbraucher für Zucker. Dies führt dazu, dass die Lagerbestände fallen. Prognosen gehen davon aus, dass die Bestände bis September auf das tiefste Niveau seit 20 Jahren sinken könnten. Das Abwärtsrisiko am Zuckermarkt scheint daher limitiert, zumal niedrige Zuckerpreise auch die Nahrungsmittelindustrie auf den Plan ruft, die ihre Vorräte wieder auffüllen muss. Brasilien ist der mit Abstand wichtigste Produzent von Zucker in der Welt mit einem geschätzten Output von 35,914 Mio. Tonnen. Auch in Sachen Exporte ist Brasilien spitze: Geschätzte 28 Millionen Tonnen der Produktion sollen in den Export gehen. Zwar hat in Brasilien die Ernte der Saison 2010/11 bereits begonnen, in Indien wird dies aber erst im Oktober der Fall sein. Bis dahin dürfte das Angebot auf dem Zuckermarkt eher knapp bleiben, zumal auch das gute Wetter in wichtigen Anbaugebieten laut Meteorologen bald vorbei sein soll.

Die Rolle der Ethanolindustrie

Ein weiterer wichtiger Nachfragefaktor ist die Ethanolindustrie, die in Brasilien Rohrzucker zu Treibstoff verarbeitet. Im kommenden Jahr soll die brasilianische Ethanolproduktion um 19 Prozent steigen, stärker also als die prognostizierte Zuckerproduktion. Sollte dies eintreffen, so wäre dies ein weiterer Punkt, der für steigende Zuckerpreise sprechen würde. Ein Risikofaktor ist die Entwicklung in den USA, wo es derzeit ein Überangebot an Ethanol gibt. Sollte diese Situation anhalten, könnte Brasilien den Ethanolexport drosseln und folglich auch weniger Zucker verbrauchen. Das würde sich voraussichtlich negativ auf den Preis auswirken.

Fazit:

Große Preisschwankungen sind am Zuckermarkt keine Seltenheit. Der Zucker Nr. 5 Future, der an der Euronext gehandelt wird, fiel von 750 USD pro Tonne im Februar auf ein Tief von unter 450 USD im Mai. Von März dieses Jahres bis zum heutigen Tag hat sich eine Bodenbildungsformation mit Obergrenze bei 550 USD ausgebildet. Doch der Zuckerpreis hat mit hoher Wahrscheinlichkeit das Tal durchschritten. Im DaxVestor zeigen wir Ihnen, wie Sie von einem steigenden Zuckerpreis profitieren können.

Stefan Böhm (Diplom-Volkswirt) ist Chef-Redakteur des DaxVestor Börsenbriefs. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dax-vestor.deDer obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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