BUX-Kolumne

Das musst du wissen, wenn du mit Öl traden willst

18.12.17 08:53 Uhr

Das musst du wissen, wenn du mit Öl traden willst | finanzen.net

Du willst also in Öl investieren? Weil du gesehen hast, wie krass der Rohstoff gesunken ist und du dir denkst: "Ich wünschte, ich könnte darin investieren und davon profitieren, wenn der Preis wieder steigt"?

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Sprich: Du willst wissen: Wie kann ich mit Öl traden? Eine Methode wäre natürlich, Öl in "echt" zu kaufen. Aber wenn du mit Öl handeln willst, ist es nicht unbedingt nötig, Fässer davon in deinem Keller einzulagern. Aber bevor wir ins Detail gehen, fangen wir mit ein paar Basics an.

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Ist Öl gleich Öl?

Theoretisch ja, praktisch… nein. Öl ist ein unverarbeiteter Rohstoff. Egal, von welchem Anbieter du es kaufst: Öl ist Öl. Wobei… es gibt natürlich verschiedene Arten von Öl. Einige sind leichter, andere schwerer. Öl kann auch süß sein, was aber nur bedeutet, dass weniger Schwefel drin ist, also bitte nicht probieren.

Es ist wie bei Äpfeln: Es gibt Fuji, Pink Lady, Granny Smith und so weiter. Wenn du keine Äpfel magst, ist dir das ziemlich egal. Aber wer auf Äpfel steht, kennt den Unterschied, der sich auch im Preis widerspiegelt. Trotzdem sind es natürlich alles Äpfel. Aber wie entstehen denn nun die Preise für Öl?

Die Benchmark

Eine Benchmark ist ein Rohöl, das als Richtwert genommen wird. Wenn der Preis rund 40 Dollar pro Barrel beträgt und du es für 100 Dollar verkaufen willst, dann wird es eher schwierig werden, dafür einen Käufer zu finden.

Es gibt einige Benchmarks für Öl. Aber die zwei wichtigsten sind Brent und WTI (West Texas Intermediate). Sie sind beide leicht, süß und sehr begehrt. Brent ist das Nordsee-Öl, WTI kommt aus Texas. WTI ist leichter und süßer und deswegen noch etwas besser als Brent. Deswegen war es ursprünglich teurer. Seit 2010 hat sich das aber umgedreht, weil es mehr davon gibt.

Auch wenn sich die Preise also um ein paar Dollar unterscheiden, bewegen sie sich fast immer in dieselbe Richtung. Wenn du also von steigenden oder fallenden Ölpreisen hörst, dann gilt das für die großen Benchmarks. "Der" Ölpreis ist also eine Vereinfachung, es gibt verschiedene Arten von Öl für verschiedenen Preise. Auch für das Öl eines Typs, sagen wir WTI, gibt es zwei Preise: den Spotpreis und den Future-Preis.

Wie kann ich mit Öl traden: zwei Wege

Es gibt zwei Arten, mit Öl zu traden: mit Terminkontrakten, auch Futures genannt, und auf dem sogenannten Spotmarkt.

Wenn ich dir Öl zum Preis am Spotmarkt verkaufe, dann zahlst du den aktuellen Marktpreis. Dann müsste ich dir das Öl auch sofort liefern. Bei Futures dagegen würden wir uns auf einen Preis für einen bestimmten Termin in der Zukunft einigen. Bei dieser Variante können sich sowohl Käufer als auch Verkäufer gegen schwankende Preise absichern. Es ist ein bisschen wie der Vorverkauf bei einem Konzert. Wenn du den verpasst, musst du vermutlich doppelt soviel zahlen, wenn du das Ticket später woanders kaufst.

Futures ermöglichen es auch, dass du von Preisveränderungen profitieren kannst, ohne das physische Produkt zu kaufen. Und jetzt wird es interessant: Der Future Preis ist keine Garantie dafür, dass du den aktuellen Preis bekommst, der gilt, wenn das Lieferdatum kommt. Deshalb bezeichnen einige Leute den Future-Preis auch als Vorhersage für zukünftige Spotpreise. Aber die Preisunterschiede können natürlich riesig sein, was uns zu unserer nächsten Frage bringt:

Warum steigen oder fallen die Ölpreise?

1. Auch beim Ölpreis gilt natürlich das System von Angebot und Nachfrage. Wenn mehr Nachfrage ist, dann steigt der Preis - und umgekehrt. Für Öl gibt es natürlich sehr viele Verwendungszwecke, deswegen ist die Nachfrage eigentlich recht konstant. Was das Angebot angeht, das wechselt ziemlich oft. Eine Rolle der OPEC (Organisation erdölexportierender Länder) ist zum Beispiel, den Ölpreis konstant zu halten. Wenn der Preis sinkt, dann drosseln die Länder normalerweise ihre Fördermengen, um den Preis konstant zu halten.

2. Geopolitische Risiken: Wenn es Krisen in den Ländern gibt, die viel Öl produzieren, führt das meistens kurzfristig zu fallenden PReise - denn die Trader haben Angst, dass der Nachschub nicht mehr gesichert sein könnte.

3. Der Ölpreis ist auch abhängig vom Dollar-Wert. Öl wird mit Dollar bezahlt, wenn also der Dollar weniger Wert ist, verliert auch Öl an Wert, da ausländische Käufer weniger von ihrer eigenen Währung brauchen, um Dollar zu kaufen. Sie haben dann mehr Geld, um mehr Öl zu kaufen, was dann wieder die Nachfrage steigert und damit den Preis.

4. Die Grundstimmung des Marktes ist einer der größten Preisfaktoren. Wir hatten ja schon die geopolitischen Risiken erwähnt. Manchmal steigt der Preis beim kleinsten Anzeichen einer Krise, selbst wenn die Nachfrage gar nicht wirklich gefährdet ist. Oder der Preis sinkt, wenn Händler glauben, dass die OPEC die Produktion eher nicht drosseln wird. Es gilt hier dasselbe, was für den Aktienmarkt gilt: Angst und Erwartungen sind wichtiger als die echte Situation.

Warum sollte ich mit Öl traden?

Hm, weil es spannender ist als Soja? Nun ja, für einen Trader sind Öl-Futures aus zwei Gründen attraktiv. Zum einen sind sie sehr flüssig. Sie werden in hohen Volumen getradet und man muss sich kaum Sorgen machen, dass man es nicht los wird. Außerdem kann Öl extrem volatil sein wegen der verschiedenen Faktoren, die den Preis beeinflussen können. Und das schafft natürlich gute Tradingchancen (aber auch Risiken).

Du kannst in Futures investieren, aber so ein typischer Terminkontrakt umfasst 1000 Barrel. Die einfachste und günstigste Methode sind CFDs, Contract for Difference, zum Beispiel bei einer Trading-App wie BUX.

Das Fintech BUX demokratisiert mit seiner App die Finanzmärkte. Das Ziel: einfaches, aufregendes und günstiges Traden für alle. 2013 gegründet, hat BUX bereits 1 Million User in 8 europäischen Ländern. In der App und auf dem Blog versorgt die Redaktion User mit News und Analysen zum Börsenhandel.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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