Besonderheiten des Ölmarkts

Goldman Sachs-Experte: Darum wachsen die Ölgiganten weiter

08.04.19 22:01 Uhr

Goldman Sachs-Experte: Darum wachsen die Ölgiganten weiter | finanzen.net

Durch Klimavorgaben und CO2-Senkung werde es Unternehmen erschwert, in den Ölmarkt einzutreten. Das sorge dafür, dass ohnehin schon große Ölgiganten noch größer werden und mehr verdienen, erklärte ein Experte von Goldman Sachs gegenüber CNBC.

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Michele Della Vigna meinte, dass die Maßnahmen infolge des Klimawandels die finanzielle Situation der Unternehmen im Öl-Sektor so sehr strapazieren, dass Barrieren entstehen, die den Einstieg in diesen Markt erschweren. Damit werden große Ölkonzerne wieder profitabler, als zu Zeiten, in denen noch jeder in die Branche einsteigen konnte.

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Das Geschäft der Ölgiganten

Auf lange Sicht stelle der Klimawandel ein Problem für die Ölindustrie dar, führt Della Vigna fort. Denn um diesem entgegenzuwirken, werde immer mehr auf Elektrizität, am besten aus erneuerbaren Energien, umgestellt. Aber auch wenn das Öl dadurch ersetzt werden solle, könne dieser Prozess noch dauern. Bisher halte sich die Nachfrage nach dem Rohstoff recht konstant. Goldman Sachs stellte in einer Studie allerdings fest, dass es konkrete Anzeichen gibt, dass sich die Vorgaben bezüglich der Kohlenstoffdioxid-Emissionen den Markt dahingehend verändern, dass es für neue Unternehmen schwieriger wird in den Ölmarkt einzusteigen, aufgrund geringerer Förderung und steigender Gefahrenzuschläge. Die Ölgiganten, darunter die weltweit größten Ölkonzerne, wie zum Beispiel Shell, BP, TOTAL, Eni oder ExxonMobil profitieren von dem daraus resultierenden geringeren Wettbewerb auf dem Ölmarkt. Goldman Sachs beschrieb dies als "Wiederherstellung der oligopolistischen Marktstruktur der Branche." Die großen Ölkonzerne verdoppelten in den letzten fünf Jahren ihre Marktanteile und erlangen damit die Erlöse wieder, die sie während der Umwälzung des Gas- und Ölmarkts Anfang des Jahrhunderts verloren hatten.

Gefahr für den Ölmarkt

Eine weitere Herausforderung für den Markt war in den letzten Jahren das Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Deshalb beschloss die OPEC nach dem starken Preisverfall 2016 die Ölförderung zu kürzen, um damit das Angebot zu reduzieren und die Preise wieder steigen zu lassen. Dieser Entscheidung schlossen sich auch andere Staaten, die nicht der der Organisation Rohölexportierender Länder angehören, an. Die Förderkürzung der OPEC besteht auch aktuell noch und wird voraussichtlich auch bis zum nächsten Jahr fortgesetzt.

Auf der anderen Seite nehmen die Sorgen bei den Anlegern zu. Aktionäre machen sich derzeit Gedanken um die schwächelnde Weltwirtschaft, die Angst vor einer Rezession wächst. Das könnte dazu führen, dass weniger Menschen bereit sind, in risikoreiche Rohstoffe zu investieren, und somit die Ölpreise drücken. Ein Belastungsfaktor für die Wirtschaft ist unter anderem der Handelsstreit zwischen den USA und China. Würde es bei diesem zu einer baldigen Einigung kommen, könnte das auch den Ölpreisen wieder etwas Aufschwung verleihen. Michele Della Vigna weiß zwar, dass der Markt immer wieder Überraschungen bereithält, er erwartet aber für die nächsten zwei Jahre noch keine einschneidenden Veränderungen. Die geringen Investitionen werden sich laut ihm erst nach 2020 richtig am Markt bemerkbar machen.

Ölpreise aktuell

Der starke Zuwachs der US-Fördermengen hatte gegen Ende letzter Woche dafür gesorgt, dass die Ölpreise etwas sanken. Insgesamt stiegen sie in der vergangenen Woche, getrieben von der Hoffnung auf eine baldige Lösung im Handelsstreit, aber deutlich. Auch Nachrichten über Sanktionen gegen Ölproduzenten wie den Iran und Venezuela gaben positive Impulse. Aktuell (Stand: 05.04.2019) liegt die Nordseesorte Brent bei einem Preis von 69,18 US-Dollar pro Barrel (159 Liter). Ein Barrel der Amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) kostet derweil 61,98 US-Dollar.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Mindscape studio / Shutterstock.com, Simone Voigt / Shutterstock.com

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