Startet Gold 2022 ein Comeback? Das erwarten Analysten für das Edelmetall 2022
Gleich zum Jahresbeginn 2021 hat die Corona-Pandemie den Goldpreis auf ein Jahreshoch bei nahezu 2.000 US-Dollar getrieben. Im weiteren Jahresverlauf zeigte sich das glänzende Edelmetall jedoch eher schwankend. So könnte es 2022 laut verschiedener Experten für den Goldpreis weitergehen.
Werte in diesem Artikel
• 2021 eher durchwachsenes Jahr für Gold
• Inflation und Geldpolitik bestimmende Goldpreisfaktoren
• 2022 von Gold kein Höhenflug erwartet
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Für Gold-Anleger verlief das Jahr 2021 eher durchwachsen. Während die Corona-Krise gleich zum Jahresbeginn das glänzende Edelmetall auf ein Jahreshoch von 1.949,48 US-Dollar führte, stagnierte der Goldpreis mit ein paar Schwankungen im Jahresverlauf weitestgehend wieder auf einem niedrigeren Niveau, bevor es im November noch einmal etwas deutlicher aufwärts ging.
Das Jahr stand, genau wie schon das Jahr 2020, ganz im Zeichen der Corona-Pandemie, die sich trotz der Entwicklung verschiedener Impfstoffe durch immer wieder neu auftretende Corona-Varianten sehr dynamisch gestaltete. Hinzu kamen die Auswirkungen der extrem lockeren Geldpolitik, die die Notenbanken verschiedenster Länder zur Stützung der Wirtschaft in dieser schwierigen Zeit anwendeten. Ein Stichwort, was hier für viel Bewegung sorgte und das auch in 2022 weiter ein Thema bleiben wird, ist die Inflation.
Thema Inflation bleibt interessant
Diese hat im Zuge der Corona-Krise sowie der Flut von billigem Geld nämlich stetig und länderübergreifend stark zugenommen. Während Währungshüter zunächst davon ausgegangen waren, hohe Inflationsraten dürften auf Sondereffekte zurückgehen und dementsprechend nur kurzfristig auf der Wirtschaft lasten, mussten mit jedem Monat steigender Verbraucherpreisdaten die Notenbank-Experten erkennen, dass die Inflation doch beständiger war als zuvor angenommen.Und so dürften erhöhte Teuerungsraten auch 2022 Auswirkungen auf den Goldpreis haben, schließlich gilt das Edelmetall als Inflationsschutz und ist dementsprechend bei steigenden Verbraucherpreisen gefragt. Dahingehend schätzt die Deutsche Bank, dass insbesondere kurzfristig höhere Goldpreise durchaus denkbar seien.
Auch GraniteShares-CEO Will Rhind zeigte sich gegenüber CNBC sehr optimistisch, was die Goldpreis-Aussichten vor dem Hintergrund der hohen Inflation angeht: "Ich bin für Gold nächstes Jahr sehr positiv gestimmt und der Grund hierfür liegt in dem Makroumfeld, insbesondere der Inflation". Solange es weiterhin hohe Inflationsraten gäbe, sollten sich Anleger seiner Meinung nach nicht um den Goldpreis sorgen: "Wir haben realen Inflationsdruck, solange dieser bleibt, desto mehr Probleme verursacht dieser und mehr Menschen werden einen Inflationsschutz suchen". Gold bleibe hier für viele das Mittel der Wahl.
Blick auf den US-Dollar
Allerdings sollten Anleger auch gleichzeitig auf die Entwicklung des US-Dollars schauen. Da das glänzende Metall bevorzugt in der Währung der USA gehandelt wird, macht ein starker Dollar Gold für Investoren außerhalb Amerikas teurer und somit unattraktiver. Hier dürfte allerdings stützen, wie die Experten der Deutschen Bank in ihrem Kapitalmarktausblick 2022 verlauten, dass der Euro durch ein anziehendes Wirtschaftswachstum in der Eurozone an Stärke gewinnen dürfte. Bis Ende 2022 prognostiziert Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege Privatkundenbank Deutschland, einen Euro-Anstieg bis auf 1,20 US-Dollar.
Geldpolitik im Fokus
Neben der Inflation hat jedoch noch eine weitere Komponente Auswirkungen auf den Goldpreis, welche sich 2022 eher negativ auf die Preisentwicklung auswirken dürfte: eine straffere Geldpolitik der Notenbanken. Denn die hohen Teuerungsraten haben bei der US-Notenbank Fed bereits dazu geführt, dass diese ihr milliardenschweres Anleihekaufprogramm kürzte. Eine weitere Straffung wird bereits diskutiert und auch das Anziehen der Zinsen steht wieder im Raum, nachdem die Währungshüter im Zuge der Corona-Krise die Leitzinsen auf eine extrem niedrige Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent senkten. Steigende Zinsen wirken sich jedoch wiederum negativ auf den Goldpreis aus. Da eine Anlage in das Edelmetall keine Zinsen abwirft, wird eine solche unattraktiver, wenn andere festverzinsliche Assets wieder mehr Rendite bringen.
Schmucksaison im Winter dürfte Goldpreis antreiben
Allerdings gibt es noch weitere Faktoren, unabhängig von der Geldpolitik und der Inflation, die dem Goldpreis 2022 zum Aufschwung verhelfen dürften. So sieht George Milling-Stanley von State Street insbesondere in den Monaten rund um die Jahreswende gute Chancen auf einen steigenden Goldpreis, da hier die Goldschmuck-Saison in Schwellenländern auf Hochtouren laufe. Dies sei schon in den ersten drei Monaten des Jahres 2021 so gewesen und sollte sich auch 2022 wiederholen, wie er gegenüber CNBC schätzte. Angetrieben werden dürfte die Nachfrage durch die Festival- und Hochzeitssaison in Indien sowie durch die Zeremonien anlässlich des Chinesischen Neujahrs. Während es der Goldpreis im Herbst und Sommer eher schwer habe, sei der Winter traditionell eine gute Zeit für das Edelmetall.
Während 2021 für Gold eher ein durchwachsenes Jahr war, haben Industriemetalle wie Kupfer einen wahren Höhenflug erlebt, der insbesondere durch Lieferengpässe und Materialknappheit ausgelöst wurde. Dieser wird sich 2022 nach Meinung von Mike McGlone, Rohstoff-Experte bei Bloomberg Intelligence, wahrscheinlich wieder mehr normalisieren, sodass das Edelmetall ein moderates Comeback starten dürften: "In einer Welt, die von sich schnell vergrößernden BIP-Verschuldungen und Tapering geprägt ist, und angesichts des Preis-Pullbacks in diesem Jahr [2021], denken wir dass Gold gut aufgestellt ist, um seine beständige Aufwärtsbewegung wieder aufzunehmen, wenn es in Fiatwährungen bewertet wird". Allerdings gibt der Experte in einem Blogeintrag ebenfalls zu bedenken, dass sich das Edelmetall immer größerer Konkurrenz seitens der Kryptowährung Bitcoin und anderer digitaler Assets ausgesetzt sieht.
Gold als Absicherung weiter attraktiv
Auch wenn die Aussichten des Edelmetalls in 2022 eher moderat positiv ausfallen, fasst Deutsche Bank-Rohstoff-Kenner Stephan im Kapitalmarktausblick noch einmal zusammen, dass eine Investition in das Edelmetall als Absicherung des eigenen Portfolios weiterhin durchaus sinnvoll ist: "Meiner Ansicht nach ist Gold nicht der Renditebringer der Stunde. Es gehört eher wegen seines Absicherungscharakters gegen Rückschläge an Aktienmärkten oder Marktturbulenzen ins diversifizierte Depot". Den Goldpreis sieht er bis Ende 2022 bei 1.750 US-Dollar.
Redaktion finanzen.net
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