Öl: Zurück im Krisenmodus?
Die Stabilisierungsbemühungen der OPEC sind vorerst gescheitert, Öl befindet sich wieder auf Talfahrt. Ist das der Beginn einer neuen Krise im Sektor?
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Eine Kolumne von Holger Steffen. Der Nebenwerte-Spezialist und Chefredakteur vom Anlegerbrief erwirtschaftet mit seinem Musterdepot seit 1999 eine Rendite von im Schnitt 16,8% pro Jahr.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Es gab Zeiten, da wäre eine diplomatische Krise im Nahen Osten, wie sie sich aktuell zwischen Katar auf der einen Seite sowie Saudi-Arabien und seinen Partnerländern auf der anderen Seite abspielt, für einen Kursaufschlag von 5 bis 10 % bei Rohöl gut gewesen. Stattdessen ist der Ölpreis in dieser Woche mit viel Schwung auf den niedrigsten Stand in diesem Jahr gefallen und hat damit erstmals wieder Ängste vor einer neuen Krise im Sektor geweckt. Das hat auch Implikationen für den Aktienmarkt.
OPEC-Marktmacht ist begrenzt
In Zusammenarbeit mit Russland und weiteren Partnern tut die OPEC, was sie kann, um den Ölpreis zu stützen. Erst im Mai wurde die vereinbarte Förderkürzung bis März 2018 verlängert, und anders als in früheren Zeiten produzieren die Mitglieder des Abkommens aktuell sogar noch weniger, als erlaubt. Das reicht aber kaum, um die gewünschten Effekte zu erzielen. In einem aktuellen Statement der Internationalen Energie-Agentur, das den jüngsten Kursrutsch von Öl angefacht hat, konstatieren die Experten, dass die Lagerbestände immer noch sehr hoch sind. Die anvisierte Reduktion auf den Fünf-Jahres-Durch¬schnitts¬wert könne, wenn überhaupt, erst im ersten Quartal 2018 gelingen.
Mehrere Länder steigern Produktion
Das ist darauf zurückzuführen, dass die Produktionskürzungen von OPEC & Co. durch andere Länder konterkariert werden. Zuletzt konnten beispielsweise Libyen und Nigeria ihre Exporte deutlich ausweiten. Und nach wie vor im Wachstumsmodus sind die USA. Beflügelt von einem stetigen Wachstum der Zahl der Ölbohrlöcher seit dem Mai letzten Jahres legt der Output nun wieder signifikant zu, das Plus seit Januar beträgt fast 6 %.
Fazit zu Öl
Das Wiederaufflammen der Sorgen um einen deutlich fallenden Ölpreis hat in der letzten Woche erstmals seit längerer Zeit wieder die Kurse am Aktienmarkt belastet. Ein Szenario wie zum Jahreswechsel 2015/16, als der Absturz der Notierung die Anleger schockte, erwarten wir aber eher nicht. Denn die Entwicklung damals hat auch gezeigt, dass bei niedrigen Preisen die Anpassung der US-Produktion recht zügig erfolgt. Nach wie vor sehen wir daher gute Chancen für ein längeres Marktgleichgewicht zwischen 40 und 60 US-Dollar.
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