Öl: Ende einer Erholungsrally
Nach dem Absturz bis zum Jahresanfang 2016 konnte Öl einen neuen kurzfristigen Aufwärtstrend ausbilden. Dieser könnte nun wackeln - Schuld ist die US-Produktion.
Eine Kolumne von Holger Steffen. Der Nebenwerte-Spezialist und Chefredakteur vom Anlegerbrief erwirtschaftet mit seinem Musterdepot seit 1999 eine Rendite von im Schnitt 16,8% pro Jahr.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Einen Ölpreis von 60 US-Dollar hatte sich die OPEC erhofft. Angesichts des Durchschnittsniveaus der letzten Jahre schien das durchaus ein bescheidener Wunsch. Und doch konnte das schwarze Gold dieses Niveau nicht einmal in dem ersten Schwung nach der Einigung auf eine Förderkürzung erreichen. Zuletzt hat die Notierung wieder deutlich nachgegeben. Einmal mehr erweist sich die US-Produktion als Deckel für den Ölpreis und als Angstmacher für die arabischen Staaten.
US-Industrie resistent
Sollte die OPEC damit kalkuliert haben, dass der Preisabsturz die US-Frackingindustrie angesichts relativ hoher Produktionskosten in die Knie zwingt, dürfte sie sich jetzt eines Besseren belehrt fühlen. Zwar ist die Zahl der Bohrlöcher in den USA zunächst stark gesunken, aber nach der Ölpreiswende ging es seit dem letzten Frühling auch wieder dynamisch aufwärts. Mittlerweile haben sich die aktiven Bohrungen vom Tief wieder mehr als verdoppelt. Allein seit dem letzten August hat die Ölproduktion in den USA um rund 8 % auf 9,1 Mio. Barrel pro Tag zugelegt und liegt damit nun wieder über dem Vorjahresniveau.
Öl-Kartell hilflos
Das hat dazu geführt, dass die amerikanischen Lagerbestände zuletzt wieder zugelegt haben und sich auf Rekordniveau bewegen. Die Veröffentlichung der Lagerdaten führte zu einer kräftigen Korrektur beim Ölpreis und damit zum vorläufigen Ende der Erholungsrally. Der Generalsekretär der OPEC hat daher die Länder, die sich an der Förderkürzung beteiligt haben, aufgefordert, eine Verlängerung der Einschränkungen über das bisher vereinbarte Datum Ende Juni hinaus zu beschließen. Auf dem jüngsten Treffen ist das Pressemeldungen zufolge wohl auf Zustimmung gestoßen.
Fazit zu Öl
Angesichts des Angebotsdrucks am Ölmarkt agieren die OPEC und ihre Partnerländer (vor allem Russland) relativ diszipliniert, was den Ölpreis auf einem erhöhten Niveau - gemessen an den Tiefständen aus dem letzten Jahr - stabilisiert hat. Dennoch befinden sich die Produzenten in einem Dilemma, denn sie verlieren Marktanteile an die wieder wachsende US-Industrie. Solange nicht absehbar ist, dass die USA ihr Produktionsmaximum erreicht haben, scheint das Aufwärtspotenzial für Öl limitiert. Für die Weltwirtschaft und die Aktienmärkte ist das eine gute Nachricht.
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