Öl: Die nächste Trendwende
Die Gefahr eines erneuten Ölpreisabsturzes ist gesunken, in den USA zeichnet sich eine neuerliche Trendwende in der Produktionsentwicklung ab.
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Eine Kolumne von Holger Steffen. Der Nebenwerte-Spezialist und Chefredakteur vom Anlegerbrief erwirtschaftet mit seinem Musterdepot seit 1999 eine Rendite von im Schnitt 16,8% pro Jahr.
Der erneute kräftige Verfall des Ölpreises im Juni hatte am Kapitalmarkt die Sorgen wieder aufflammen lassen, dass der Rohstoffsektor vor einer neuen Krise steht, die auch als Indiz für eine zu geringe Dynamik der Weltwirtschaft gewertet werden könnte. Wir sehen hingegen eher ein Problem auf der Angebotsseite und hatten in unserer letzten Analyse die Meinung vertreten, dass die Marktpreise für erneute Anpassungen der Produktion sorgen könnten. Die jüngsten Marktdaten bestätigen diese These.
Traditionelle Interpretation passt nur noch eingeschränkt
Trotz des Vormarsches Erneuerbarer Energien bleibt Öl vorerst der Schmierstoff der Weltwirtschaft. Wenn der Preis niedrig ist, legt das die Vermutung nahe, dass die globale Nachfrage aus konjunkturellen Gründen zu gering ausfällt. Nicht umsonst gingen in der Vergangenheit Niedrigpreisphasen am Ölmarkt in der Regel mit rezessiven Tendenzen einher. Doch der Zusammenhang passt so nicht mehr, denn der Produktionsboom in den USA hat die Marktstruktur verändert, das hohe Frackingpotenzial in Übersee hat das Marktgleichgewicht auf der Preisachse deutlich nach unten verschoben.
Preisrückgang zeigt Wirkung
Trotz aller Bemühungen der OPEC um eine Angebotsregulierung wird daher aktuell besonders die Entwicklung in den USA mit Argusaugen beobachtet. Schon 2015/16 hatte der Ölpreisverfall für eine deutliche Reduktion der Bohraktivitäten geführt. Nachdem Öl vom Zwischenhoch Anfang 2017 in der Spitze schon wieder ein Viertel seines Wertes verloren hat, zeichnen sich nun erneute Anpassungsmaßnahmen hat. Nach einem kontinuierlichen Anstieg der Zahl der Ölbohrlöcher in den USA seit Mai 2016 wurde in der letzten Woche erstmals wieder ein Rückgang vermeldet. Passend dazu gab es auch zumindest eine vorläufige Trendwende bei der wöchentlichen Produktion, die sich nach einer kräftigen Erholung nun um 100 Tsd. Barrel auf 9,25 Mio. Barrel pro Tag reduziert hat.
Fazit zu Öl
Wir werten das als gute Nachricht, die Angebotsseite in den USA ist flexibel und die Anpassung erfolgt zügig. Die Chancen steigen, dass sich Öl vorerst im Korridor zwischen 40 und 60 US-Dollar stabilisiert, was für die Weltwirtschaft ein günstiges Szenario darstellt.
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