Der Anlegerbrief Holger Steffen

Gold: Zinspolitik als Mühlstein am Hals

02.10.17 08:46 Uhr

Gold: Zinspolitik als Mühlstein am Hals | finanzen.net

Gold hat seinen Höhenflug vorerst beendet. Ein Fortgang der Rally hängt auch davon ab, wie entschlossen die Zentralbanken agieren.

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Eine Kolumne von Holger Steffen. Der Nebenwerte-Spezialist und Chefredakteur vom Anlegerbrief erwirtschaftet mit seinem Muster­depot seit 1999 eine Rendite von im Schnitt 16,8% pro Jahr.

Der Goldkurs hat sich im laufenden Jahr deutlich erholt, der große Befreiungsschlag ist aber noch ausgeblieben. Vor allem Finanzinvestoren warten im Moment erst einmal ab. Der Fokus ist dabei auf den US-Dollar und die weitere Zinspolitik der FED gerichtet.

Schwacher Dollar führt zu Kurserholung

Nach einer sehr schwachen Entwicklung im zweiten Halbjahr 2016 hat Gold im laufenden Jahr eine kräftige Gegenbewegung geschafft. Wichtigster Treiber dürfte der schwache US-Dollar gewesen sein. Während der handelsgewichtete Kurs der US-Währung bis Ende letzten Jahres deutlich zulegen konnte, drehte der Trend in diesem Jahr scharf nach unten. Allein der Euro verzeichnete in 2017 in der Spitze bislang einen Wertzuwachs von 15 %. Ein reduzierter Dollarkurs führt dazu, dass Gold für Käufer aus dem Nichtdollarraum billiger wird. Zudem dient das Edelmetall als alternativer sicherer Hafen, wenn die Weltleitwährung schwächelt.

Finanzinvestoren halten sich zurück

Finanzinvestoren sind dem Trend aber nicht gefolgt. Während das Nachfragevolumen anderer wichtiger Käufergruppen im ersten Halbjahr in etwa stabil war oder zugelegt hat, reduzierten sich die Zukäufe von ETFs und anderen Finanzvehikeln um 71 % gegenüber dem Vorjahr auf nur noch 167,9 Tonnen. Die daraus ablesbare Vorsicht dürfte aus der US-Zinspolitik resultieren. Sofern die FED den Leitsatz im laufenden Jahr weiter erhöht, was sie zuletzt angedeutet hat, steigen die Opportunitätskosten für das zinslose Gold weiter. Das dürfte das Kurspotenzial zunächst begrenzen - es sei denn, die Inflation springt an und erhöht damit das Risiko, dass die Zentralbanken mit ihrer Straffungspolitik (die in Europa noch gar nicht angefangen hat) zu zögerlich agieren.

Fazit zu Gold

Nach der deutlichen Kurserholung im laufenden Jahr sehen wir Gold jetzt erst einmal neu¬tral. Weitere Zinserhöhungen in Übersee könnten auf den Preis drücken. Erst, wenn es Anzeichen für eine deutlich höhere Inflation gibt, dürfte Finanzinvestoren wieder stärker kaufen und Gold endgültig zum Comeback verhelfen.

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