Gold: Das Risiko des sicheren Hafens
Der Goldpreis hat zwischenzeitlich von der Nordkoreakrise profitiert. Droht eine Korrektur, wenn sich die Lage beruhigt?
Eine Kolumne von Holger Steffen. Der Nebenwerte-Spezialist und Chefredakteur vom Anlegerbrief erwirtschaftet mit seinem Musterdepot seit 1999 eine Rendite von im Schnitt 16,8% pro Jahr.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Gold zählte zu den Gewinnern der kommunikativen Eskalation zwischen den USA und Nordkorea. Das Edelmetall notierte zwischenzeitlich nur noch knapp unter den zuvor markierten Jahreshöchstständen und profitierte damit von der Funktion als sicherer Hafen in Krisensituationen. Allerdings sind die Effekte eher kurzfristiger Natur - mittelfristig sind andere Treiber wichtiger.
Gold als Krisenabsicherung
Tauchen größere Bedrohungen für die Stabilität der Weltwirtschaft am Horizont auf, wird oftmals reflexartig Gold gekauft. Das ist darauf zurückzuführen, dass das Edelmetall über Jahrhunderte eine hohe Wertbeständigkeit gezeigt hat, auch in turbulenten Zeiten. Währungen hingegen haben historisch betrachtet nur eine geringe Halbwertzeit. Der US-Dollar hält sich zwar schon vergleichsweise lange, musste in dieser Zeit aber einen starken Kaufkraftverlust hinnehmen. Die Krux von Gold als sicherem Hafen ist allerdings, dass Preispeaks im Krisenfall oftmals kurzfristiger Natur sind, wenn sich die Bedrohungslage nicht kontinuierlich verschärft. Im Bezug auf Nordkorea bleibt abzuwarten, ob der Konflikt in naher Zukunft noch eine höhere Eskalationsstufe erreicht. Dann könnte Gold durchaus die Marke von 1.300 US-Dollar, die im laufenden Jahr bislang unüberwindbar war, knacken.
Inflationsfreies Wachstum?
Andernfalls droht die nächste Korrektur, mit der die breite Seitwärtsrange der letzten Monate fortgesetzt würde. Im Prinzip tritt Gold seit Mitte 2013 auf der Stelle, zuvor musste das Edelmetall einen deutlichen Preisrückgang gegenüber den 2011 markierten historischen Höchstkursen hinnehmen. Der Gleichlauf von Gold und Aktienmärkten im Nachgang zur Finanzkrise 2008/09 endete damit. Die Divergenz resultiert aus dem Umstand, dass der große geldpolitische Schub der Notenbanken als Reaktion auf die Finanzkrise wider Erwarten zu keiner nachhaltig höheren Inflation geführt hat. Eine Weltwirtschaft mit inflationsfreiem Wachstum ist das Eldorado für Aktienanleger, während Gold als Inflationsabsicherung wenig gefragt ist.
Fazit zu Gold
Kurzfristige politische Krisen sorgen oftmals für einen reflexartigen Anstieg des Goldpreises. Sofern man das Edelmetall in diesem Moment erwirbt, muss man sich aber des Risikos eines deutlichen Rücksetzers bewusst sein, wenn sich die Krisenspirale nicht weiter hochschraubt. Mittelfristig viel wichtiger sind die Entwicklung der Inflation und die Reaktion der Notenbanken. Das bullishste Szenario für Gold bleibt, dass die stark ausgelasteten Kapazitäten in wichtigen Industrienationen wie Deutschland und den USA doch noch für einen nachhaltigen Inflationsanstieg sorgen, auf den insbesondere die EZB zu spät reagiert. In diesem Fall sehen wir gute Chancen, dass Gold die Seitwärtsphase beenden wird.
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