Rohstoff-Trader-Kolumne

Inflationsquoten steigen weiter an

18.04.11 13:11 Uhr

Inflationsquoten steigen weiter an | finanzen.net

Die Volksrepublik China und Indien teilten am Freitag dieser Woche mit, dass die aktuelle Inflationsquote ...

... erneut höher ausgefallen ist als erwartet. Auch der Anstieg der Verbraucherpreise im europäischen Wirtschaftsraum hat die Prognosen übertroffen. Jetzt erwarten Experten auch eine steigende Inflationsquote für die Vereinigten Staaten.

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Die steigenden Verbraucherpreise sind überwiegend auf ansteigende Lebensmittel- und Energiepreise zurückzuführen. Sowohl Getreide-, als auch Energiepreise steigen vor allem aufgrund des Wachstums in China, Indien und anderen Emerging Markets. China weist mit einer Inflationsrate von 5,4 Prozent für den Monat März die höchste Inflationsquote seit Juli 2008 auf. Im Januar und Februar betrug die Inflationsquote noch 4,9 Prozent. Die Nahrungsmittelpreise in China stiegen sogar um elf Prozent an und treffen vor allem ärmere Bevölkerungsschichten.

Die chinesische Wirtschaft weist für das erste Quartal 2011 eine Wachstumsquote von 9,7 Prozent auf. Interessant ist vor allem, dass ein Großteil der Investitionen in den chinesischen Immobiliensektor fließt. Der Fünf- Jahres-Plan der chinesischen Regierung soll vor allem das Wirtschaftswachstum verlangsamen, damit mögliche Überhitzungsgefahren eliminiert werden können. Potenzielle Gefahren sind vor allem eine hohe Inflationsquote und der Immobiliensektor. Deshalb muss China jetzt vor allem versuchen, die Lebensmittelpreise im Land niedrig zu halten um mögliche Unruhen zu vermeiden. Die immer teurer werdenden Lebensmittel sorgen für eine steigende Unzufriedenheit im Land. Deshalb erwarten auch viele Experten, dass China die Lagerbestände (vor allem Getreide) wieder auffüllen wird, um die Preise im eigenen Land drücken zu können.

Weitere Inflationsängste plagen auch die indische Regierung. Der Großhandelspreisindex stieg im ersten Quartal 2011 um 8,98 Prozent und übertraf damit die erwarteten 8,36 Prozent. Ökonomen erwarten nun eine restriktivere Geldpolitik seitens der Zentralbanken, um den steigenden Inflationsdruck zu dämpfen. Es scheint, als wurde die Geschwindigkeit, mit der die Preise und die Inflationsquote steigen kann, deutlich unterschätzt. Die Zentralbanken werden schon bald gezwungen sein, Gegenmaßnahmen einzuleiten.

In China verstärken sich die Zeichen, dass die geforderte Mindestreserve der chinesischen Banken wieder erhöht wird. Damit könnte die Regierung die Kreditvergabe dämpfen und die Umlaufgeschwindigkeit des freien Kapitals reduzieren. Die Europäische Zentralbank hat den ersten Schritt gegen eine steigende Inflationsquote bereits getan und den Leitzins leicht erhöht. Nun werden andere Zentralbanken, vor allem die indische und die chinesische nachziehen müssen.

Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter: www.rohstoff-trader.deDer obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.