Dominoeffekt im Nahen Osten?
Diese Woche ist genau das eingetroffen, worüber wir in den ...
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... letzten Ausgaben schon berichtet haben. Die Unruhen im Nahen Osten finden kein Ende. Die Aufstände gehen von einem Land in das andere über. Tunesien und Ägypten haben es vorgemacht und gezeigt, dass man mit einem Volksaufstand die eigene Regierung in die Knie zwingen kann. Genau diesem Beispiel folgen nun die Einwohner im Nahen Osten. Unterdrückte Völker haben nun den Mut sich gegen das Regime zu stellen und für ihre Freiheit zu kämpfen.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Zu Beginn der Aufstände in Tunesien waren die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft noch überschaubar. Als die Proteste aber in Ägypten losgingen, konnte man die Auswirkungen an den Kapitalmärkten spüren. Ägypten spielt im Ölmarkt eine wichtige Rolle, sodass Unsicherheit in Preisanstiegen resultierte. Jetzt bewegen sich die Aufstände in immer wichtigere Regionen. Aktuell ist Libyen betroffen.
Libyen spielt im Ölmarkt eine weitaus größere Rolle als Ägypten oder Tunesien. Libyen gehört zu den großen Ölförderern der Welt und produziert hochwertiges Öl. Ein Großteil des Öls fließt nach Europa. Dementsprechend sehen wir auch die Auswirkungen an den Kapitalmärkten. Der Ölpreis sprang diese Woche um mehrere Prozente an und notierte zeitweise über 119 US-Dollar. Grund für den starken Preisanstieg sind die Produktionsausfälle in Libyen. Momentan entfallen um die 400.000 Barrel pro Tag. Von der gesamten libyschen Ölproduktion sind das ein Viertel. Viele Anleger, Investoren oder Unternehmen sind darüber besorgt und wollen sich im Falle einer Ölknappheit absichern.
Wir sind aber der Meinung, dass die Sorgen an den Märkten übertrieben sind. Öl ist die Haupteinnahmequelle Libyens, so dass es im Interesse des Landes ist, die Produktion sobald wie möglich wieder aufzunehmen. Was wir momentan an den Märkten sehen ist weniger fundamental begründet, sondern vielmehr spekulativ. Im Falle einer Knappheit können immer noch andere Länder einspringen – sei es auch mit weniger qualitativem Öl. Der Preisanstieg war in den letzten Tagen extrem, dementsprechend wird auch der Preisrückgang ausfallen, sobald sich die Lage wieder beruhigt hat.
Das einzig besorgniserregende ist ein mögliches Überschwappen“ der Aufstände auf wichtigere Ölproduzenten im nahen Osten. Ob das jedoch eintrifft bleibt weiter zu beobachten. Die Entwicklung der im März angekündigten Proteste wird ausschlaggebend sein, ob sich der Ölpreis beruhigen oder weiter nach oben rasen wird.
Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter: www.rohstoff-trader.deDer obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.