Bei Agrar-Rohstoffen kochen die Emotionen hoch
Die jüngst aus unserer Leserschaft erhaltenen Reaktionen zeigen eines ganz deutlich:
Es gibt eine große Gruppe, die den Versuch, im Agrarsektor Geld zu verdienen, kategorisch ablehnt.
Und nicht nur das: Wer anders denkt, dem wird vorgeworfen, für den Hunger in der Welt mitverantwortlich zu sein. Selbst der Begriff Verbrecher wird teilweise verwendet. Auch werden nicht nur Wetten auf Agrarrohstoffe selbst verteufelt, sondern der Bannstrahl trifft teilweise auch Aktien aus dem Sektor wie etwa Düngemittelunternehmen.
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Die Proteste zeigen inzwischen auch Wirkung. Einige Marktteilnehmer haben auf die Kritik durch ihren Rückzug aus diesem Geschäft reagiert. So hat jüngst die DekaBank angekündigt, keine Geldanlageprodukte mehr anzubieten, die sich auf Agrarrohstoffe beziehen. Und bleibt ein Vorstand am Ball in dem Bereich, dann versuchen die Gegner, wie jüngst bei der Allianz-Hauptversammlung, diesem die Entlastung zu verweigern.
Zur Begründung dafür wird auf die 2010 und 2011 stark gestiegenen Nahrungsmittelpreise verwiesen. Dies habe weltweit Millionen von Menschen in den Hunger getrieben und alles das sei wesentlich darauf zurückzuführen, dass die Spekulation auf Agrarrohstoffe über Zertifikate und andere Derivate drastisch zugenommen haben. Da die durch Überprüfung dieser Behauptung durchgeführten Studien zu keinem eindeutigen Ergebnis kommen, wissen wir nicht, ob diese Kritik zutrifft oder nicht. Trotzdem diskutieren wir intern sehr häufig, wie wir künftig mit dem Agrar-Sektor umgehen sollen.
Ohne Kapital drohen noch höhere Preise
Bis jetzt sind wir im Grunde genommen davon überzeugt, dass bei ausbleibenden Investitionen im dem Sektor erst Recht genau das passieren wird, was die Gegner verhindern wollen: Nämlich, dass die Preise steigen. Zumindest ist das der genaue Lauf der Dinge in einer offenen Marktwirtschaft. Weil uns die Radikalität der Kritiker aber ehrlich gesagt etwas ängstigt, wäre es uns fast am liebsten, wenn Agrar-Rohstoff-Anlagen verboten werden. Denn da wir so oder so mit langfristig steigenden Agrar Rohstoff-Preisen rechnen, kann den Kritikern nur durch die Praxis das Gegenteil beweisen werden.
Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter: www.rohstoff-trader.de
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